Vierspuriger B1-Ausbau rückt näher: "Noch kein Projekt war so komplex"
Hoffnung auf vierspurigen B1-Ausbau steigt. Betroffene Gemeinden sprechen sich klar dafür aus.
WELS. Seit geraumer Zeit ist der vierspurige Ausbau der B1 Wiener Straße sowohl in der Bevölkerung als auch in der Politik ein großes Thema. Bei einem Informationsabend griff es die Bürgerinitiative "Pro Wels West" auf. Obmann Walter Höllhuber, Ehrenobmann Paul Rübig sowie Vertreter der Politik und des Landes Oberösterreich sprachen sich geschlossen für die vierspurige Erweiterung aus. Christian Dick, Leiter der Abteilung Straßenneubau und -erhaltung des Landes, bescheinigte dem Ausbau von Marchtrenk bis Hörsching höchste Priorität. Es sei jedoch noch kein Straßenbauprojekt in der Vergangenheit "so komplex" gewesen. Zu den besonderen Herausforderungen zählt vor allem der Baubestand. Enteignungen sollen so gut wie möglich vermieden werden. Aber auch die Verkehrsumleitung während der Bauzeit sowie die Finanzierung sind noch nicht geklärt. Der Abschnitt Marchtrenk–Hörsching betrifft eine Länge von 7,3 Kilometern, 60 bis 70 Millionen Euro müssten dafür locker gemacht werden. "Wir arbeiten mit Hochdruck an dem Projekt", verspricht Dick. Marchtrenks Bürgermeister Paul Mahr erwartet die Umsetzung in frühestens vier bis fünf Jahren. "Eine 'endless story' und ein nun schon jahrzehntelanges Tauziehen über den B1-Ausbau zwischen Land OÖ und Marchtrenk muss nun endlich ein Ende finden. [...] Die Zeit drängt und ich will bis zum Sommer konkrete Zusagen." Mittel- bis längerfristig soll dem vierspurigen Ausbau der Strecke Marchtrenk–Hörsching jener von Gunskirchen bis Lambach folgen. In einem Brief sprachen sich Maximilian Riedlbauer (Bürgermeister Edt), Josef Sturmair (Bürgermeister Gunskirchen), Johannes Moser (Vizebürgermeister Lambach) und Kurt Schatzl (Stadtrat Marchtrenk) im Namen ihrer Gemeinden für den Ausbau in beiden Fahrtrichtungen aus. "Eine rasche Umsetzung des geplanten Ausbaus ist notwendig, um den wirtschaftlichen starken Zentralraum nicht zurückfallen zu lassen", heißt es darin.
Verkehrsanstieg in Wels?
Auch der Welser Stadtrat Peter Lehner streicht die wirtschaftliche Bedeutung des Projekts hervor: "Wir wollen weitere Arbeitsplätze anbieten." Verkehrsstadtrat Klaus Hoflehner wünscht sich, dass die Stadt Wels von Beginn an in die Planungen miteinbezogen wird. "Man muss sich gut überlegen, wie man den Durchzugsverkehr von beiden Seiten besser auf den Autobahnring bringt." Markus Achleitner vom ÖAMTC OÖ erwartet durch den Ausbau keinen Anstieg der Frequenz und der Unfallzahlen von Marchtrenk bis Hörsching. Wichtig sei für einen Erfolg des Projekts aber die Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel, vor allem in Wels.
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