Mehr Einwohner und Aufgaben
Wels-Land-Gemeinden wachsen immens

Dörfliches Idyll und zugleich Stadtnähe: Das macht Wachstums-Gemeinden in Wels-Land wie Holzhausen so reizvoll für den Zuzug. | Foto: Land OÖ
  • Dörfliches Idyll und zugleich Stadtnähe: Das macht Wachstums-Gemeinden in Wels-Land wie Holzhausen so reizvoll für den Zuzug.
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Die Bevölkerungszahl ging im Bezirk Wels-Land in den vergangenen 20 Jahren stetig nach oben.

WELS-LAND. Hatte der Bezirk im Jänner 2002 noch 63.267 Einwohner, so waren es zum heurigen Jahresbeginn bereits 75.248 – ein Plus von mehr als 19 Prozent. Das geht aus einer Aufstellung der Statistik Austria hervor. Besonders auffallend: Nicht die größeren Kommunen oder Ballungsräume wie Wels oder Marchtrenk verzeichneten die höchsten Zuwächse. Eine Explosion gab es eher in kleineren Landgemeinden rund um die Messestadt.

Zuwachs in Schleißheim

So wie in Schleißheim: 2002 wohnten in der Gemeinde 972 Menschen, heute sind es 1.411 – nahezu um die Hälfte mehr (+45%). "Das stärkste Wachstum war im ersten Jahrzehnt, jetzt hat es sich wieder etwas beruhigt", sagt Bürgermeister Johann Knoll (ÖVP). Der Grund: Man könne derzeit kaum Wohnraum schaffen. Dass der Hype etwas abgeflacht sei, habe aber auch Vorteile: "So ein Bevölkerungsplus bringt infrastrukturelle Herausforderungen mit sich wie ausreichende Kindergarten- und Schulplätze. Hier sind wir aber aufgrund der Wachstumsjahre gut aufgestellt."

Warum die Gemeinde so beliebt ist? "Weil wir in Stadtnähe sind und zugleich in der Natur leben. Wir haben ein funktionierendes Dorfleben mit aktiven Vereinen – das macht den Charme aus." Hier liege aber die größte Herausforderung: Den Reiz zu erhalten. Dafür müssten die Zugezogenen eingebunden werden. "Wir wollen sie bei den Vereinen integrieren. Das braucht Ausdauer und Energie, ist aber wichtig. Denn das unterscheidet uns ja von der Stadt."

„Wir kämpfen weiter“

Auch Ortschef Harald Piritsch (FPÖ) aus Steinhaus kennt Freud und Leid des Wachstums. Die Einwohnerzahl stieg hier innerhalb von 20 Jahren um mehr als ein Drittel (+38%) auf nun 2.503. "Das ist auch gut so. Anfang der 2000er sah es da nicht so rosig aus", so Piritsch. "Wir haben überlegt, ob wir Klassen in der Volksschule zusammenlegen." Mit rund acht Geburten im Jahr sterbe ein Ort auf Dauer, werde es eng in den Vereinen. "Wie soll da Nachwuchsarbeit möglich sein." Deshalb begrüße er den Zuwachs, auch wenn er andere Kämpfe mit sich bringe.

"Erst mussten wir um den Kindergartenneubau mit dem Land ringen, bekamen mit Müh' und Not die Gruppenzahl genehmigt, obwohl ich warnte, dass er zu klein wird. Und nun müssen wir zubauen und kämpfen wieder." Auch Straßenbau, Wasserversorgung, Spielplätze brauche es. Zum Glück stehe Steinhaus finanziell gut da. "Am Ende geht es dann natürlich darum, die Neubürger zu integrieren, die Pandemie hat das nicht leichter gemacht", so Piritsch. "Aber über den Nachwuchs, die Kinder kommt man schon zs'amm."

Kontinuierlich gewachsen

Der größten Herausforderung hatte sich Holzhausen zu stellen: Der Ort wuchs um mehr als die Hälfte (+57%) auf 1.020 Einwohner. "Wir hatten Glück, dass das Wachstum kontinuierlich war. So konnte auch die Infrastruktur entsprechend mitwachsen", sagt Bürgermeister Andreas Ströbitzer (ÖVP). Die Feuerwehr zog in ein neues Haus, im alten kamen zwei neue Schulklassen unter, für die Wasserversorgung schloss man sich neben dem eigenen Brunnen bei der Linz AG an – "es ging Schritt für Schritt." Neben den materiellen Herausforderungen, die die Gemeinde dank guter Bonität gut stemmen könne, gebe es vor allem die emotionalen: "Auch bei uns gilt es, den Dorfcharakter und das Dorfleben zu erhalten – Hand in Hand mit den Zugezogenen."

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