Welser Innenstadt ringt um mehr Geschäfte

Leere Geschäfte sind nicht schön anzusehen und beeinträchtigen somit das Stadtbild.
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WELS. Die Welser Innenstadt hat ein Problem mit Leerständen – zumindest wenn es nach Standortanalyst Standort+Markt geht. Deren kürzlich herausgegebene Studie besagt, dass Wels im Vergleich zu 21 anderen Innenstädten in Österreich mit 8,2 Prozent die dritthöchste Leerstandsquote hat. Die Tendenz sei zudem steigend. Als "unseriös" bezeichnet Peter Jungreithmair von der Wels Marketing & Touristik GmbH diese Studie. "Natürlich kommt es darauf an, wie man den Radius bei solch einer Studie ansetzt. Hier wurden auch die umliegenden C- und D-Flächen dazugerechnet", so Jungreithmair. Die Situation würde sich bessern. "Alleine letztes Jahr hatten wir 30 Geschäftseröffnungen in A- und B-Lagen, also in der unmittelbaren Innenstadt." Verhandlungen bei großen Flächen, wie dem früheren Thalia-Gebäude in der Schmidtgasse 27, gibt es bereits. In der ehemaligen McWorld am Stadtplatz wird zudem über ein Servicecenter mit Toiletten, Wickeltischen und Schließfächern nachgedacht.

"Wels war lange verwöhnt"
Betreibt man bei den Welser Händlern Ursachenforschung, werden manche Gründe immer wieder genannt: Durch das Internet und damit einhergehende Einkaufsgewohnheiten würden vor allem Kleinstädte wie Wels leiden. Für Petra Illenberger von Ledermoden Illenberger spielen auch die Einkaufszentren im Welser Umland eine Rolle: "Früher waren einfach nicht so viele Shopping Center da, die am Kuchen mitessen." Lucas Arnezeder von lucas schmuckarbeit. sieht Einkaufszentren nur bedingt als Problem: "Die Innenstadt bildet mit vielen individuellen Geschäften einen Kontrast zu den großen Ketten in den Zentren." Cordelio Malavasi von der Buchhandlung Friedhuber sieht in der Stadtgeschichte einen weiteren Grund: "Wels war in den 60er-, 70er- und 80er-Jahren durch die gute Lage und den Kundenandrang aus den umliegenden Gebieten verwöhnt. Die Gemeinden und Bezirke um Wels haben aber aufgerüstet. Diese Kunden fehlen jetzt." Als Maßnahme gegen einen weiteren Schwund wurde die Idee einer Strafsteuer geboren, um Druck auf Vermieter von leeren Innenstadtlokalen auszuüben. Diese sei aufgrund rechtlicher Beschränkungen nur schwer zu beschließen.

Förderung steht im Raum
Laut Vizebürgermeister Peter Lehner wird als Alternative über eine Mietpreisförderung für Einzelunternehmen nachgedacht, um Mietern ein Ansiedeln zu erleichtern. "Damit soll dem Leerstand entgegengewirkt und die Individualität, die ein Stadtzentrum ausmacht, gefördert werden." Vermieter nimmt er in Schutz: "Es ist leicht, auf Vermieter hinzuhauen. Manche Gebäude sind einfach teuer in der Instandhaltung, Billigstmieten sind hier nicht möglich." Laut Peter Jungreithmair liegt es letztendlich auch am Kunden: "Der Konsument kann selber zu einer besseren Situation beitragen – indem er bewusst in der Innenstadt einkauft!"

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