Wenn Streit in der Familie zum Alltag wird
Nicht immer ist das Familienleben harmonisch. Dann ist es wichtig, den Streitgrund zu finden.
BEZIRK (nl). Laufen die Streitigkeiten immer gleich ab und sind die Streitgründe immer die selben, ist Handlungsbedarf geboten. Warum "Generationenkonflikte" entstehen, weiß Soziologin, selbstständige Trainerin und Erwachsenenbildnerin Gabriele Rammer: "Wiederholen sich die Konflikte, kann dies an den unterschiedlichen Bedürfnissen von Kindern und Eltern liegen. Kinder sind oft gezwungen, sich an das Alltagsleben der Eltern anzupassen. Das bedeutet für sie meist Stress, Überlastung und Leistungsdruck." Je mehr auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen wird, desto kooperationsbereiter sind sie. Aber auch Eltern müssen auf ihr Wohlbefinden achten. Geht es der Mama oder dem Papa gut, merken die Kinder das sofort. Rammer erwähnt zudem, dass trotziges Verhalten von Kindern ein ganz natürliches Entwicklungsverhalten ist. Familienpsychologin Sandra Charwat-Pessler sieht Konflikte nicht immer negativ: "Konflikte innerhalb der Familie können eine Chance sein, aneinander zu wachsen". Ausschlaggebend ist, wie in der Konfliktsituation miteinander umgegangen wird. "Voraussetzung für eine gelungene Konfliktführung sind Respekt und Verständnis". Handlungsbedarf sieht Charwat-Pessler dann, wenn das Konfliktverhalten eingefahren ist. Die Familienmitglieder finden dann ohne fremde Hilfe keinen Weg aus der Krise. Sogenannte Elternseminare können ein erster Lösungsansatz sein: "Diese zeigen den Eltern, wie sie sich in Konfliktsituationen am besten verhalten. Zudem findet ein Austausch mit anderen Eltern statt. Die Teilnehmer sehen somit, dass Streit auch in anderen Familien ein Thema ist." In den Bezirken Wels-Stadt und Wels-Land gibt es verschiedene Workshops zum Thema Elternbildung. Diese können die Kommunikation in der Familie fördern. Die Kinderfreunde bieten laufend Elternbildungsveranstaltungen an. Ab 3. März 2015 beginnt der Workshop "Das war bei uns schon immer so" in Lambach mit Referentin Gabriele Rammer. An drei Abenden (3., 10. und 17. März) wird das Familienleben genauer unter die Lupe genommen. Oft sind eingefahrene Verhaltensmuster und Familientraditionen Auslöser für wiederkehrende Konflikte. Die Institution Spiegel (Spiel – Gruppen – Elternbildung) Treffpunkt Regenbogen Buchkirchen legt ebenso besonderes Augenmerk auf die Elternbildung. Aktuell bietet der Verein am 25. März, 15. April, 6. Mai und 3. Juni 2015 den Elternkompass "Eltern sein als Kraftquelle" an. Themenschwerpunkte bilden hier den Umgang mit Gefühlen in der Erziehung und den Wandel der Elternrolle.
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