9. November: Gedenkveranstaltung sorgt für Zwietracht
Sowohl die Stadt Wels als auch die Antifa wollen im Pollheimerpark der Reichspogromnacht gedenken.
WELS. Eigentlich ist der 9. November ein Tag im Andenken an die Reichspogromnacht im Jahr 1938. Gedenken wollten rund um dieses Datum sowohl die Stadt Wels unter Bürgermeister Rabl als auch die Welser Initiative gegen Faschismus. Beide Veranstaltungen sollten jedoch ursprünglich am 8. November beim jüdischen Mahnmal im Pollheimerpark zu beinah identen Uhrzeiten abgehalten werden – und das ist Grund für Streitigkeiten. Die Antifa fühlt sich von Bürgermeister Rabl ausgebremst, verweist darauf, dass ihre Veranstaltung bereits seit Monaten beim Magistrat angemeldet war. Seit Jahren veranstaltet die Antifa ihre Gedenkkundgebungen ein bis zwei Tage vor dem 9. November, um an jene Nacht im Jahr 1938 zu erinnern, in der die systematische Judenverfolgung durch die Nazis begann. Heuer wurde Schauspieler Harald Krassnitzer als Redner eingeladen. In Absprache mit diesem entschied man sich auch, die Veranstaltung auf den 10. November um 19 Uhr zu verlegen. Man wolle "keinerlei Berührungspunkte mit der vom FP-Bürgermeister initiierten Gegenveranstaltung" und könne zudem nicht abschätzen, welches Publikum angelockt werde. Bürgermeister Rabl reagiert in einer Aussendung verwundert, warum nicht beide Veranstaltungen hintereinander stattfinden könnten. Man habe sogar angeboten, Bühne und Tonanlage bereitzustellen. In diesem Kontext wurde Rabl zuletzt auf der Facebookseite der Antifa von einem SPÖ-Funktionär derb beleidigt. Das Posting ist mittlerweile wieder gelöscht. Die FPÖ prüft jetzt eine Klage.
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