Debatte um neue Form der Volksschule
SP und SLÖ fordern in Wels Ganztagesschule
in verschränkter
Variante.
Wenig begeistert zeigten sich Schulreferentin Anna Eisenrauch (VP) und FP-Stadtrat Andreas Rabl von der Forderung nach einer verschränkten Ganztagesschule für Welser Volksschulkinder.
Diese fordern SP-Landtagsabgeordnete Petra Müllner und Ulrike Fellinger vom Sozialdemokratischen Lehrer-Innenverein. „Eine Stadt wie Wels muss ein entsprechendes Angebot an Ganztagesschulen stellen. Die Variante mit Unterricht am Vormittag und Betreuung am Nachmittag ist nicht zielführend. Es macht mehr Sinn, wenn sich Lernen und Freizeit über den ganzen Tag abwechseln. Es gibt viele engagierte Lehrer, die gern auf diese kindgerechte Art lehren wollen. Es benötigt aber auch passende räumliche Konzepte, damit sich Kinder wohlfühlen und entfalten können“, so Fellinger, Direktorin der Volksschule 8 (Wels-Vogelweide).
„Die Volksschulen Lichtenegg und Stadtmitte werden umgebaut, diese Chance muss die Stadt nutzen und die Räume so bauen, dass sie für eine Ganztagesschule in verschränkter Form geeignet sind“, fügt SP-Kinder- und Familiensprecherin Müllner hinzu.
Die Welser Schulreferentin Anna Eisenrauch (VP) hält wenig von der Idee: „Wir haben in Wels eine gute Nachmittagsbetreuung. Die Volksschulen Mauth und Stadtmitte bieten diese bereits an. In der Pernau gibt es ein Lernhilfe-Angebot am Nachmittag und in der Neustadt stehen Räume für Nachmittagsbetreuung leer. Für eine Einführung der verschränkten Ganztagesschule liegen keine fundierten Grundlagen über einen Bedarf auf.“
FP-Stadtrat Andreas Rabl hält die Forderung für eine „soziale Utopie“. Er hält es für sinnvoller, dass in Wels die Nachmittagsbetreuung optimiert wird. „Horte sollen spezielle Zusatz-Kurse anbieten, für die sich jedes Kind freiwillig anmelden kann. Die Schule soll den Kindern vermitteln, dass Leistung gefragt ist, und nicht, dass Schule Spaß ist und macht. Es muss eine klare Trennung zwischen Unterricht und Freizeit geben. Dies ist bei der verschränkten Ganztagesschule nicht gegeben.“
„Kinder wissen sehr wohl, wann Leistung gefragt ist. An bestimmten Standorten sollte zumindest eine Klasse die verschränkte Schulform anbieten“, sagt Bezirksschulinspektorin Karin Lang.
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