Über Heer und Pendler
ÖAAB-Generalsekretär August Wöginger war zu Gast
SIPBACHZELL. Eine intensive Diskussion zu aktuellen Themen brachte der Besuch von ÖAAB-Generalsekretär Nationalrat August Wöginger im Gasthaus Oberwirt in Sipbachzell. OÖVP-Bezirksparteiobmann Landtagsabgeordneter Walter Aichinger und ÖAAB-Bezirksobmann Franz Haider konnten zahlreiche Gäste aus dem Bezirk Wels-Land begrüßen. Im Zentrum der Gespräche standen vor allem die Volksbefragung zur Zukunft der Wehrpflicht und des Zivildienstes sowie die anstehende Reform der Pendlerförderung in Österreich.
Bewährter Zivildienst
„Unsere Aufgabe als Politiker ist es, den Menschen klar zu machen, dass eine Abschaffung der Wehrpflicht und das damit einhergehende Ende des Zivildienstes dramatische Konsequenzen für unsere Gesellschaft haben wird“, betonte Aichinger angesichts der Volksbefragung im Jänner. Aichinger weiß, wovon er spricht: Als Präsident des oö. Roten Kreuzes ist er sich darüber im Klaren, dass ein Wegfall der tausenden Zivildiener, die Jahr für Jahr in ganz Österreich ihren Dienst beim Roten Kreuz versehen, das soziale Gefüge massiv beeinträchtigen würde. „Noch dazu, wo viele Zivildiener auch danach ehrenamtlich in einer Sozial- oder Rettungsorganisation weiterarbeiten. Der Zivildienst ist für viele der Einstieg ins Ehrenamt.“
Nicht mit Kritik sparte Wöginger an der Vorgehensweise von Verteidigungsminister Darabos. „Er richtet das Heer zugrunde, seit sechs Jahren gibt es keine Reform. Dabei muss gerade dieses System ständig weiterentwickelt werden.“ Wöginger sprach sich sowohl für die Beibehaltung der Wehrpflicht als auch für die Beibehaltung des Zivildienstes aus. „Es ist ein großes soziales Risiko, dieses funktionierende System abzuschaffen. Bei einem Hochwasser erhält die Feuerwehr professionelle Unterstützung durch das Heer. Wer soll den Dreck wegräumen, wenn es keine Rekruten mehr gibt?“ Junge Männer würden außerdem gerade beim Heer oder im Zuge des Zivildienstes Team- und Zusammenarbeit lernen und wertvolle Erfahrungen für das ganze Leben sammeln.
Pendlerförderung neu
Höchst erfreut ist der ÖAAB über den Durchstoß bei der Reform der Pendlerförderung. „Von 33.980 Erwerbstätigen im Bezirk Wels-Land müssen mehr als 56 Prozent auspendeln, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen“, berichtet ÖAAB-Bezirksobmann Haider. „Die Reform der Pendlerpauschale, ein Verdienst des ÖAAB, bringt gerechte Unterstützung für alle Pendler, gerade auch für Niedrigverdiener und Teilzeitkräfte: ein fairer Ausgleich.“
Dazu Wöginger: „Die neue Pendlerpauschale wird in den kommenden Tagen in Wien ausverhandelt. Unser vorgeschlagenes Modell hat neben den vielen Verbesserungen vor allem einen großen Vorteil: Es gibt keine Verlierer!“
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