Gülleausbringung in der Landwirtschaft
Warum wird Gülle im Frühjahr ausgebracht?
Die Tage werden wieder länger und die Sonnenstrahlen wärmer: Der Frühling liegt in der Luft! An manchen Tagen riechen feine Nasen jedoch nicht nur den Frühling. Was es mit diesem speziellen Geruch auf sich hat und warum Wirtschaftsdünger in der Landwirtschaft notwendig ist, erklären Bezirkskammerobmann Leopold Keferböck und die Vorsitzende des Bäuerinnenbeirates Margit Ziegelbäck.
„Wir Landwirte bringen unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen jetzt wieder Wirt-schaftsdünger auf unsere Wiesen und Felder aus. In den Wintermonaten gibt es ein Ausbrin-gungsverbot. Aber auch in der Vegetationszeit gibt es bedingte Auflagen und Verbotszonen, die eingehalten werden müssen“, weiß Bezirksbauernkammerobmann Leopold Keferböck.
Gülle ist wertvoller, natürlicher Dünger
Für die Landwirte ist die Gülleausbringung jedoch nicht nur ein notwendiges Muss. In landwirt-schaftlichen Tierhaltungsbetrieben fallen laufend sogenannte Wirtschaftsdünger an. Das ist vorrangig Gülle, die in Güllegruben zwischengelagert wird. Gülle ist ein wertvoller, natürlicher Dünger, weil alle wichtigen Pflanzennährstoffe darin enthalten sind. Wird Gülle bedarfsgerecht ausgebracht wird, kann sie von den Pflanzenwurzeln optimal aufgenommen werden, sodass die Gefahr des Nährstoffaustrages ins Grundwasser nicht gegeben ist, gleichzeitig schließt sich durch die Ausbringung der Kreislauf der Natur.
Timing ist alles
„Nicht immer stoßen die Landwirte auf Verständnis, wenn sie mit dem Güllefass auf den Fel-dern oder Wiesen unterwegs sind. Es sind die ersten schönen Tage, womöglich auch noch am Wochenende, und dann fährt da dieses Gefährt und verpestet die Luft! „Den Ausbringungs-zeitpunkt beeinflussen verschiedene Faktoren: Das Wetter muss mitspielen, der Boden muss aufnahmefähig sein und das Gerät – das oft gemeinschaftlich genutzt wird – muss frei sein. Oft arbeiten Landwirte im Nebenerwerb und sind in ihrer Arbeitszeiteinteilung nicht so flexibel,“ erklärt die Vorsitzende des Bäuerinnenbeirates Margit Ziegelbäck.
Wir bitten die Bevölkerung um Verständnis, wenn es momentan wieder vermehrt zu Geruchs-veränderung aber auch zu Verzögerungen im Straßenverkehr kommt. Die Landwirte machen das nicht, um jemanden zu verärgern. Wir produzieren dadurch hochwertige regionale Lebensmittel“, ergänzt Bezirksbauernkammerobmann Leopold Keferböck.
Nährstoffeffizienz und reduzierte Geruchsbelästigung dank moderner Technik
Bei der Gülleausbringung hat die Technik gewaltige Fortschritte gemacht. So sind die Landwirte bemüht, durch bodennahe, emissionsfreie, verlustfreie und effiziente Ausbringung für unsere Umwelt den besten Beitrag zu leisten. Viele Landwirte beschäftigen sich mit Unterstützung der in der Landwirtschaftskammer OÖ angesiedelten Boden.Wasser.Schutz.Beratung regelmäßig damit, wie Nitratverluste und gasförmige Stickstoffverluste bei der Gülledüngung auf ein Minimum reduziert werden können. Denn nicht zuletzt können durch eine höhere Nährstoffeffizienz mit der gleichen Güllemenge höhere Pflanzenerträge erreicht werden.
Unterstützen wir als Konsumentin oder Konsument mit einem bewussten Griff ins Regal, die Bemühungen unsere heimischen Landwirte!
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