"Zurück zum Kerngeschäft"
Aus für Wasserstoff-Sparte bei Fronius
Paukenschlag beim Welser Technologieunternehmen Fronius: Das Wasserstoff-Kompetenzzentrum wurde nach einem Jahr zu Grabe getragen, der Aufbruch in diesen Bereich grüner Energie ist vorerst zuende.
WELS, STEINHAUS. Wer mit Solar und Photovoltaik in Berührung kommt, der kommt auch an Fronius nicht vorbei. Das Unternehmen mit Sitz in Wels ist weltweit vor allem mit seinen Wechselrichtern bekannt. Doch seit einigen Jahren stieß man auch in den Bereich Wasserstoff vor. Dafür wurde der "Solhub" entwickelt – ein lokales Komplettsystem zur Erzeugung, Speicherung, Verteilung sowie Rückverstromung von grünem Wasserstoff aus Sonnenenergie. Interessant für Firmen oder auch Gemeinden, um zum Beispiel den eigenen Fuhrpark autonom betreiben zu können, aber auch, um Wärme und Strom zu erzeugen.
Preisgekröntes Konzept
Mit diesem mehrfach preigekrönten Konzept wollte man in die Breite gehen. Dafür wurde in 2021 am Firmensitz in Steinhaus ein Wasserstoff-Kompetenzzentrum eingerichtet. Hier sollten die Kompetenzen gebündelt werden. „Unsere Zielsetzungen im Wasserstoffbereich sind sehr ehrgeizig und die Möglichkeiten am Forschungs-, und Entwicklungsstandort in Thalheim ausgeschöpft. Wir benötigten größere Flächen sowie entsprechende Infrastruktur, weshalb wir beschlossen haben, die Ressourcen am Fronius Standort in Steinhaus zu bündeln“, sagt damals der zuständige Projektleiter Christian Kasberger.
Doch jetzt ist Schluss: Das Kompetenzzentrum ist Geschichte, die dort angesiedelten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen trugen das Projekt vor Kurzem symbolisch zu Grabe.
Das Unternehmen begründet den Schritt mit dem "anhaltenden Photvoltaik-Boom": "Wir konzentrieren uns wieder verstärkt auf unser Kerngeschäft: die Fertigung von Wechselrichtern und anderen Lösungen im weiten Feld der Sonnenenergie", so Sprecher Daniel Lindinger.
Bereich geht an Investor
Die Wasserstoff-Themen seien stets als Projektgeschäft angelegt gewesen und mit viel individuellen Produktionsaufwand verbunden. "Diese können wir in der Business Unit Solar Energy auf absehbare Zeit durch den notwendigen Fokus auf das Kerngeschäft nicht optimal gewährleisten." Deshalb werde der Wasserstoff-Bereich entkoppelt und "bis längstens Ende 2023 an einen Investor übertragen". Offene Aufträge werden natürlich noch erfüllt.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Wasserstoff-Bereich tätig sind, sollen weiterhin bei Fronius bleiben können und in der Solar Energy eingesetzt werden. Der Standort in Steinhaus bleibe weiterhin im Unternehmensbesitz.
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