Christian Weber: ein Fischer aus Leidenschaft
Christian Weber schaffte das, wovon viele träumen – er machte seine Passion zum Beruf.
MARCHTRENK. Christian Weber ist seit seiner Kindheit ein leidenschaftlicher Angler. Schnell wurde klar das dahinter mehr als bloß ein einfaches Hobby steckte und er entwickelte sich zum waschechten Profi. Neben der Freude an der Natur entdeckte der Marchtrenker die Lust am sportlichen Wettbewerb und mittlerweile ist er eine feste Größe im Angel-Nationalteam. Von dort kam auch die Intention, beruflich diesen Weg einzuschlagen. "Um die Jahrtausendwende stellten wir bei Wettbewerben fest, dass immer mehr billige Massenprodukte aus Asien im Umlauf waren und denen fehlte es schlichtweg an Qualität. Also dachte ich mir, das kann ich besser", so Weber. Den Worten folgten Taten und diese hielten, was sie versprachen. Anfangs verkaufte er die selbstgebauten Ruten im Laden eines Freundes, doch es dauerte nicht lange bis auch auswärtige Angler auf die Qualitätsware aufmerksam wurden. Mittlerweile ist sein Shop "Websta" nicht mehr aus der heimischen Angelszene weg zu denken und eine wahre Größe. "Wir haben auch schon viele Kunden über die Landesgrenzen hinaus, aus Bayern und Niederösterreich. Ich würde schon sagen, das ich der größte Angelbauer im Bundesland bin", so der Experte, der sich wünscht bald nichts anderes mehr zu machen: "Ich arbeite seit meiner Lehre bei den Reformwerken Wels, aber ich würde in Zukunft gerne nur von meinem Angelshop leben. Im Herbst steht auch eine Geschäftserweiterung am Plan."
In die Natur eintauchen
Bei all dem Business hat Weber aber nie seine eigentliche Berufung aus den Augen verloren: "Fliegenfischen ist einfach ein richtiges Naturerlebnis. Man kann komplett vom stressigen Alltag abschalten und taucht wahrlich in die Umgebung ein", so "Websta", der aber keinen klaren Favoriten zwischen Renken- und Fliegenfischen sieht: "Beides ist auf seine Weise einzigartig. Fliegenfischen wird halt oft als elitär angesehen, ist es aber nicht. Es ist wie beim Schifahren, man muss ja nicht immer nach Kitzbühel fahren."
Auch wenn das Abenteuer in der Natur im Vordergrund steht, sieht der Angelbauer die Reize des Matchangelns: "Man will sich ja mit den Besten der Welt messen und in England oder Holland hat Angeln einfach einen viel höheren Stellenwert als bei uns." Da gäbe es in Österreich einiges an Aufholbedarf, denn seit sich der Verband der Arbeiter-Fischerei (VÖAFV) aufgrund ethnischer Grundsätze von den Matchanglern abgegrenzt hat, schaut auch das Budget der Profisportler eher mager aus. Warum der Sport oft als Tierquälerei verpönt ist, versteht Weber nicht: "Man muss auch bei den Wettbewerben sehr vorsichtig sein. Wenn man da einen Fisch verletzt oder gar tötet wird man gleich gesperrt." Die Sportangler handeln nach dem "catch and release"-Prinzip und setzen sich für die natürliche Erhaltung der Gewässer ein.
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