Ein Jahr voller Perspektiven
Im neunten Schuljahr eine Polytechnische Schule zu besuchen, kann bei der Berufsorientierung helfen.
WELS. "Die Polytechnische Schule ist eigentlich das modernste Schulmodell, aber auch das am wenigsten bekannte und geschätzte", erklärt Bruno Heidenberger, Direktor an der Polytechnischen Schule in Wels. Anstatt das neunte Schuljahr irgendwo "abzusitzen", wie es Heidenberger nennt, haben Schüler, die danach eine Lehre anstreben, die Möglichkeit, sich im Poly alle Berufe genau anzusehen. Am Beginn des Schuljahres ist dafür eine umfassende Orientierungsphase vorgesehen. In der zweiten Schulwoche durchlaufen die Schüler alle Fachbereiche wie Metallbau, Büro, Tourismus oder Mechatronik. Diese vollausgestatteten Arbeitsbereiche sind wie Klassen im Poly untergebracht. In der dritten und vierten Schulwoche verbringen die Schüler dann zwei Schnuppertage in einem entsprechenden Betrieb. Erst in der fünften Schulwoche treffen sie die Entscheidung, welchen Fachbereich sie das restliche Jahr besuchen wollen. "Es kommt oft vor, dass Schüler mit klaren Vorstellungen zu uns kommen, sich dann aber doch noch einmal umentscheiden", weiß Heidenberger. Unter dem Jahr sind Schnupperlehren vorgesehen, um unrealistischen Erwartungen an den künftigen Job entgegenzuwirken. Der Vorteil seiner Schule liegt für den Direktor auf der Hand: Gruppen von rund 10 Schülern besuchen die einzelnen Fachbereiche. "Jeder meint höhere Bildung zu brauchen, da sitzen dann aber auch 30 Schüler und mehr in einer Klasse", gibt Heidenberger zu bedenken. Derzeit besuchen rund 140 Schüler die Polytechnische Schule in Wels.
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