„Da geht’s um meine Karriere“
Lehrlingsmesse Wels war voller Erfolg
Rund 40 Ausbildungsbetriebe aus der Region und rund 500 Besucher: Die WKO Lehrlingsmesse in Wels feierte regen Zulauf.
WELS. Es war österreichweit das erste Lehrlingsevent in Präsenzform seit Ausbruch der Pandemie: Die Lehrlingsmesse der WKO in Wels. Am 2. Juli ging sie über die Bühne – mit großem Erfolg.
Der WKO Wels war es wichtig, noch in diesem Schuljahr ein Angebot am Lehrstellenmarkt zu bieten, denn die Lage ist durchaus ernst. Thomas Brindl, Leiter der WKO Wels sagt dazu: „Die Betriebe suchen händeringend nach Lehrlingen, finden diese aber nur mit großer Kraftanstrengung. Der Wettbewerb um die Jugend war noch nie so groß wie jetzt“.
Deshalb wurde das Format der Welser Lehrlingsmesse in diesem Jahr coronabedingt geändert, indem man sich als reine Publikumsmesse für Jugendliche mit deren Eltern präsentierte.
Im Vordergrund stand einmal mehr der Jugend das breite Berufsangebot aus der Region vor Augen zu führen. „Die Jugendlichen können aus einem vielfältigen Bauchladen auswählen, denn egal ob Maschinenbautechniker, Bäcker oder Maurer, in allen Branchen findet man einen tollen Lehrplatz“, so Brindl.
Gute Rückmeldungen
Durchwegs zufrieden fielen auch die Rückmeldungen der ausstellenden Lehrbetriebe aus. „Wir unternehmen wirklich viel, um Lehrlinge zu gewinnen. Wir sind froh, dass die Lehrlingsmesse wieder stattfinden kann und sind zuversichtlich, ein bis zwei Lehrlinge heute gefunden zu haben“, so eine Lehrlingsausbildnerin eines Welser Unternehmens.
"Da geht es um meine Karriere"
Auf die Frage, warum ein Schüler aus dem Bezirk Wels-Land die Messe mit seinen Eltern besucht habe, antwortete dieser: „Ich bin noch auf der Suche nach einer Lehrstelle und bin noch nicht ganz sicher, welchen Beruf ich erlernen möchte. Da geht’s ja um meine Karriere und deshalb bin ich hier um mich noch zu informieren“.
Lehrstellenmarkt heiß umkämpft
Per Ende Juni 2021 waren insgesamt 227 Jugendliche auf der Suche nach einem Lehrplatz. Dem gegenüber stehen 337 offene Lehrstellen, die von den regionalen Unternehmen dem AMS bekannt gegeben wurden. „Dies verdeutlicht die anspannte Lage. Auf jeden Lehrstellensuchenden kommen 1,5 Lehrplätze. Für uns absolut unverständlich, dass man hier so schwierig zueinander findet“, bringt es Franz Edlbauer, WKO-Obmann in Wels-Stadt auf den Punkt.
„Eines unserer Kernthemen war und ist die Weiterentwicklung des regionalen Arbeitsmarktes. Wir unterstützen durch Initiativen wie der Lehrlingsmesse unsere Mitgliedsbetriebe und sorgen gerade auch durch unseren Karrierecheck dafür, dass Jugendliche die richtige Berufswahl treffen“, so Franz Ziegelbäck, Obmann der WKO Wels-Land.
Arbeitsmarkt angespannt
Doch nicht nur am Lehrlingssektor ist Feuer am Dach, sondern ganz generell ist die Arbeitsmarktsituation so angespannt wie lange nicht. Mehr als 4.100 offene Stellen sind per Ende Juni dem AMS Wels gemeldet, das sind um rund 150 Stellen mehr als es aktuell an Arbeitssuchenden gibt. „Dies sind jedoch nicht alle, denn viele Betriebe melden dem AMS gar keine offenen Stellen, sondern arbeiten mit privaten Jobvermittlern zusammen“, sagt Thomas Brindl und behauptet, dass nur umfangreiche Reformen in der Arbeitsmarktpolitik etwas bewirken können.
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