Von 591 Mio. auf 601 Mio. Euro – neuer Standort mit 17.400 Quadratmeter

Welser Richter Pharma mit mehr Umsatz und neuem Logistikzentrum

WELS. Der Welser Arzneimittelhändler und -produzent Richter Pharma AG blickt auf ein "solides Geschäftsjahr" zurück. Der Umsatz stieg gegenüber 2017 von 591 auf 601 Millionen Euro, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) ging hingegen von 7,3 auf 7 Millionen Euro zurück. "Grund dafür ist, dass wir am neuen Standort mehr investoert haben als geplant", sagt Geschäftführer Roland Huemer.
Dieses neue Logistikzentrum Wels-West mit 17.400 Quadratmetern Fläche wurde zugleich am Freitag, 10. Mai, eröffnet . "Mittelfristig können wir hier bis zu 50 neue Arbeitsplätze schaffen", so Huemer. Der Ausbau sei aber nicht beendet, man habe bereits ein angrenzendes 10.000-Quadratmeter-Areal für eine weitere Expansion erworben. ""Die Produktion bleibt aber, wo sie ist", so Eigentünmer Florian Fritsch. "Sicher noch bis zu 15 Jahre."
Derzeit sind in der Gruppe 434 Mitarbeiter beschäftigt. Die Belegschaft verteilt sich auf vier Standorte in Wels und einen in Groß Enzersdorf.

Standbeine

Die Logistik ist das umsatzmäßig stärkste Standbein der Richter Gruppe. Die 100-prozentige Tochter steuerte vergangenes Geschäftsjahr 368 Millionen Euro an Erlösen zum Gesamtumsatz bei. Auch in den drei anderen Geschäftsfeldern Human, Veterinär und Industrie zeigte man sich zufrieden. Das Unternehmen versorgt österreichweit Apotheken, Ärzte und Krankenanstalten mit Arzneimitteln, wobei die Firmenspezialität die patientenindividuelle Zusammenstellung von Medikamenten-Dosierungen (Verblisterung) ist. Zudem setzt der Pharmahändler und Logistikdienstleister aber auch auf den Aufbau von Eigenmarken, vor allem für den Veterinär-Bereich. Dort sei Richter Pharma laut eigenen Angaben Marktführer im Handel, aber auch als Produzent von Tiermedikamenten habe man mit mehr als 500 eigenen Arzneimittelzulassungen 2018 die höchste Anzahl seit Bestehen erreicht.

Mitarbeiterorientiert

Richter Pharma hat heuer auch "ein mehrjähriges und umfassendes Veränderungsprogramm", so Huemer, gestartet. Geschäftsmodelle wurden hinterfragt und Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung gesucht. Solz ist man auf die mitarbeiterorientierte Firmenpolitik: So hat man vom zuständigen Ministerium das Gütesiegel "audit Beruf und Familie" für besondere Vereinbarkeit von Familie & Beruf bekommen, bietet Gesundheits- und Ferienprogramme für die Kolllegen und deren Kinder an. Darüberhinaus sind flexible Arbeitszeiten, Führen in Teilzeit, Homeoffice-Lösungen – "wenn es das Jobprofil zulässt – sowie Väterkarenz keine Fremdwörter. Damit freigestellte Mitarbeiter nicht den Anschluss verlieren, gibt es ein "Karenzcafé". Die Folge: "Wir haben im Schnitt mehr als elf Jahre Betriebszugehörigkeit", so Huemer. "Diese Loyalität kommt nicht von ungefähr."