Wirtschaftsausblick: Zwei Hemmschuhe trüben gutes Bild

- <b>Die wirtschaftlichen Vorzeichen</b> für das Jahr 2018 sind gut. Es fehlt aber an freier Fläche und Fachkräften.
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Die Wirtschaftsregion wäre für 2018 gut aufgestellt. Es mangelt aber an Fachkräften und freien Flächen.
BEZIRK. Die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich ist vor allem an die Investitionsbereitschaft der Unternehmer gebunden. Diese sei momentan hoch: "Die Stimmung ist bestens. Es läuft so gut, wie seit Jahren nicht mehr. Speziell bei den exportorientierten Betrieben, aber auch auf dem Heimmarkt merkt man den Aufschwung", so WKO Wels-Leiter Manfred Spiesberger. Er selbst blickt daher zuversichtlich ins neue Jahr. Der gute Branchenmix sei schon immer ein Plus des Welser Wirtschaftsraumes gewesen. Für 2018 rechnen Experten mit einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent. Der private Konsum soll weiterhin von der im Jänner 2016 in Kraft getretenen Einkommensteuerreform und dem anhaltend hohen Beschäftigungswachstum profitieren.
Mittlerweile ist ein Drittel unserer Kundschaft über 50 Jahre alt.
AMS Wels-Leiter Othmar Kraml
"Im Jahr 2017 hat sich der Welser Arbeitsmarkt gut erholt. Die Vorgemerktenzahlen sanken deutlich gegenüber den Vorjahren, besonders bei den unter 25-Jährigen. Während des Jahres verzeichneten wir in allen Bereichen einen kräftigen Zuwachs bei den offenen Stellen", bestätigt Othmar Kraml, der Leiter des AMS Wels. Schlechtere Rahmenbedingungen würden nach wie vor die Generation 50+ und Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen vorfinden – allerdings stiegen auch die Zahlen dieser Gruppen zuletzt nur mehr gering an. Ein Drittel der Welser AMS-Kundschaft sei mittlerweile über 50 Jahre alt. Aus diesem Grund läuft im kommenden Jahr auch in Wels die "Aktion 20.000" an, in deren Rahmen über 50-jährige Langzeitarbeitslose im gemeinnützigen Bereich geförderte Beschäftigungsmöglichkeiten bekommen sollen. "Ins Jahr 2018 schaue ich aber optimistisch. Aus den Kontakten mit den Betrieben wissen wir, dass der Arbeitskräftebedarf weiter anhalten wird. Das sollte uns beim Vermittlungsgeschäft helfen", so Kraml.
Der Crash wird kommen, sollten wir es nicht schaffen neue Flächen umzuwidmen.
WKO Wels-Leiter Manfred Spiesberger
Die hohe Arbeitskräftenachfrage hat aber auch eine Kehrseite: "Der Trend wurde zwar etwas abgeschwächt, Tatsache ist aber, dass wir dem Facharbeitermangel bisher nicht Herr werden konnten. Kleinere Unternehmen werden früher oder später das Nachsehen haben", meint Spiesberger. Das und die fehlenden Betriebsflächen seien zwei Hemmschuhe, die den Aufschwung dämpfen: "Der Wirtschaftspark Voralpenland ist nicht zielführend, weil jene Gemeinden, die noch freie Flächen haben, nicht dabei sind. Man wird auch noch einmal über die Umwidmung eines Teils des Flughafengeländes reden müssen."
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