Karl Ploberger beim "Tag des offenen Bienenstocks"
Bei der Hoferzentrale in Sattledt teilten Bienenexperten und Biogärtner Karl Ploberger ihr Fachwissen mit interessierten Besuchern
SATTLEDT. Im Rahmen der „Aktionstage Nachhaltigkeit“ lud Hofer auch heuer wieder zum „Tag des offenen Bienenstocks“ ein. Schon im Jahre 2013 errichtete man das Bienenhaus bei der Firmenzentrale in Sattledt als Teil des Projektes 2020. Unter diesem Namen bündelt der Lebensmittelkonzern seine Nachhaltigkeitsaktivitäten, die die fünf Schwerpunkte Gesundheit, Klimaschutz, Ressourcen, Vertrauen und Miteinander beinhalten. Eine äußerst wertvolle Ressource unseres Planeten sind die Bienen, da sie die Grundlage für ein funktionierendes Ökosystem bilden. Am Freitag, dem 8. Juni 2018 konnte man bei der Hofer-Firmenzentrale in Sattledt alles Wissenswerte über die geflügelten Nützlinge erfahren. Bienenexperte Florian Peterstorfer informierte in hochinteressanten Führungen durch das Bienenhotel über das Leben der Honigbienen.
Das Leben der Honigbienen
Ungefähr 60 000 Bienen leben in einem Volk und erfüllen mannigfaltige Aufgaben. Dabei ist die Arbeitsaufteilung durchaus speziell. So gibt es Suchbienen, die nach neuen Nahrungsquellen suchen oder Wächterbienen, die dafür sorgen, dass keine fremden Bienen in den Stock gelangen. 40 000 Kilometer und mehr fliegen die Honigbienen für ein halbes Kilo Honig – eine beeindruckende Leistung, besonders angesichts der Gefahren, die die moderne Zeit mit sich bringt. Nicht nur Varroa-Milbe und Spritzmittel bedrohen die Bienenvölker, durch die Monokulturen finden die Bienen einfach nicht genug zu essen. Ein eindeutiges Indiz dafür ist der sinkende Honigertrag.
Viele verschiedene Wildbienenarten
Die Verwandten der Honigbiene, die Wildbienen, brachte uns Johann Neumayer näher. Schon seit 25 Jahren beschäftigt er sich mit den verschiedenen Arten von Wildbienen, „weil die Natur irrsinnig komplex und faszinierend ist“. Im Unterschied zur Honigbiene leben sie solitär und bilden keine mehrjährigen Staaten. Der Wildbienenexperte setzte auf praxisnahe Informationsvermittlung. Jeder Interessierte durfte sein eigenes Exemplar fangen und erfuhr dann spannende Details über dieses spezielle Exemplar. Selbstverständlich wurden die Insekten danach wieder in die Freiheit entlassen.
Karl Ploberger beim "Tag des offenen Bienenstocks"
Ein besonderes Highlight war der Besuch Karl Plobergers, der nicht nur Bücher signierte, sondern sich auch Zeit für die Besucher nahm. Als Naturliebhaber ist ihm Bienenschutz sehr wichtig und so verriet er wertvolle Tipps, wie man seinen Garten bienenfreundlich machen kann. Denn „Bienenschutz beginnt vor der eigenen Haustür“ meint der Biogärtner. Dabei ist vor allem Vielfalt wichtig, erklärt er. „Je bunter der Garten ist, desto besser.“ Bienen brauchen auch offene Blüten und selbstverständlich sollte man keine Spritzmittel verwenden, die meistens auch gar nicht nötig sind: „Das Gartenerlebnis besteht nicht darin, Probleme zu suchen, sondern die Schönheit des Gartens zu genießen.“, weiß der erfahrene Gärtner. Aber auch wenn man keinen Garten besitzt, kann man etwas für die Bienen tun. Schon ein „Kräuterkisterl“ oder ein buntes „Blumenkisterl“ auf dem Balkon hilft! Der Vielbeschäftigte hat gerade sein 21. Buch mit dem Titel „Gartenlust und Küchenzauber", das er gemeinsam mit seiner Tochter verfasst hat, fertiggestellt und denkt schon wieder über neue Projekte nach.
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