Gedenkmesse für den MIVA-Gründer
Am 10. Jänner wäre Karl Kumpfmüller, der Gründer der österreichischen MIVA, 100 Jahre alt geworden.
STADL-PAURA. Aus diesem Anlass fand am Samstag, 6. Jänner, in der Dreifaltigkeitskirche Stadl-Paura, im Rahmen der Sternsingermesse, ein Gedenkgottesdienst statt. Dieser wurde von Altbischof Maximilian Aichern zelebriert. Als Ehrengäste waren Landeshauptmann a.D. Josef Pühringer und Bezirkshauptmann Josef Gruber gekommen.
Leben und Schaffen von Karl Kumpfmüller
Karl Kumpfmüller wurde am 10.1.1918 in Lambach geboren. Zum Wohnsitz wurde Stadl-Paura. Die Verbundenheit zu Lambach blieb aber aufrecht. Im Stift Lambach wurde er in seiner Jugend christlich-sozial geprägt. Besonders durch P. Edmund Pontiller, der durch sein soziales Engagement von den Nationalsozialisten verfolgt und 1945 hingerichtet wurde. Bereits in jungen Jahren kam Karl mit P. Schulte in Verbindung und gründete in Lambach/Stadl-Paura eine Ortsgruppe zur Unterstützung der Deutschen MIVA. Nach den Kriegsjahren in Russland und Frankreich, als Post und Kurierstellenleiter, heiratete er am 9. Juli 1946 Maria Heitzinger. Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor. Weiters wurde eine Nichte in die Familie aufgenommen.
Unmittelbar nach dem Krieg setzte Kumpfmüller alles daran eine eigenständige österreichische MIVA zu gründen. Seine Frau Maria unterstützte ihn von Anfang an. Über viele Jahre hatte die MIVA ihre Zentrale im Hause Kumpfmüller. Missionare trugen ihre Anliegen persönlich vor. Besonders während des zweiten vatikanischen Konzils kamen viele Bischöfe aus aller Welt nach Stadl-Paura.
Gründung der österreichischen MIVA
Am 7. September 1948 beschloss die Österreichische Bischofskonferenz die österreichische MIVA als Hilfswerk der katholischen Kirche zu errichten. Karl Kumpfmüller wurde von Kardinal Initzer mit der Organisation und der Geschäftsführung betraut. Am 22. Oktober 1949 erfolgte die offizielle Gründung der österreichischen MIVA im Stift Lambach. Dabei wurde die erste Jahresleistung, zwölf Fahrräder, präsentiert. Die Idee der MIVA fand schnell viele Freunde und Förderer. Mit dem ersten MIVA-Auto wurde 1954 eine Filmexpedition nach Nordafrika unternommen. Mit dem dort entstandenen Film „Der Marabu“ war Kumpfmüller unermüdlich in ganz Österreich unterwegs um für die MIVA zu werben.
Jungschar Dreikönigsaktion
1954 kam es zur ersten Zusammenarbeit zwischen der Katholischen Jungschar und der MIVA. Kumpfmüller ersuchte die Katholische Jungschar den alten Brauch des Sternsingens neu zu beleben und mit den Spendenergebnissen die MIVA zu unterstützen. Durch Veranstaltungen, Fahrzeugsegnungen und einer österreichweiten Rundfahrt im Jahr 1958 machte Kumpfmüller die Dreikönigsaktion populär. Heute ist die Jungschar Dreikönigsaktion die erfolgreichste Aktion Österreichs für die Weltkirche. Obwohl die Dreikönigsaktion heute ein eigenständiges Hilfswerk ist, wird die MIVA nach wie vor aus der Aktion unterstützt.
Sternsinger-Opa
1978 übergab Kumpfmüller sein Lebenswerk an seinen Sohn Franz Xaver. Heute leitet seine Enkelin Christine Parzer die MIVA. Eine ganze Reihe von Auszeichnungen kirchlicher und staatlicher Stellen hat den Dank sichtbar zum Ausdruck gebracht. Am meisten freute aber Kumpfmüller der Ehrentitel „Sternsinger-Opa“ mit dem die katholische Jungschar den „Erfinder“ der Jungschar-Dreikönigsaktion auszeichnete.
Karl Kumfpmüller starb am 10. Mai 1988 im Alter von 70 Jahren.
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