Deutschkurse: Stadt will Integrationsverweigerern die Mindestsicherung kürzen
Mit dem bis Ende 2018 laufenden Projekt „Neu in Wels“ setzt die Stadt Wels das Vorhaben um, Drittstaatsangehörige bei ihren Integrationsbemühungen stärker in die Pflicht zu nehmen.
WELS. Konkret werden damit insbesondere asylberechtigte Personen, die Mittel aus der Bedarfsorientierten Mindestsicherung beziehen, zum Sprach- und Werteerwerb aufgefordert. Auch Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund erhalten dadurch Hilfestellung beim Spracherwerb und der Vermittlung von Werten sowie bei Hausaufgaben und sozialem Lernen. Das Vorhaben wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union gefördert.
Wesentliche Maßnahmen sind die von der Stadt Wels in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Wels angebotenen Deutschkurse im Quartier Gartenstadt, in der VHS Noitzmühle und in der Neuen Mittelschule Rainerstraße. Derzeit werden fünf Sprachkurse für die Erlangung der Sprachniveaus A1, A2 und B1 sowie Alphabetisierungskurse angeboten. Kursverweigerer müssen mit einer bis zu 50-prozentigen Kürzung der Bedarfsorientierten Mindestsicherung rechnen.
Unterstützung für 90 Kinder aus 14 Ländern
Im Quartier Gartenstadt und in der VHS Noitzmühle findet an drei Tagen pro Woche eine Lernwerkstatt für Kinder statt. Rund 90 Kinder aus 14 verschiedenen Herkunftsländern werden in Kleingruppen (maximal sechs Kinder) von 15 pädagogisch geschulten Lernbegleitern bei der Hausübung sowie beim Spracherwerb und der Vermittlung von Werten unterstützt. Begleitend werden Schwerpunkte zu Themen wie beispielsweise Demokratie, Sachkunde, Gleichstellung der Geschlechter, Gesundheit, Zusammenleben und Mülltrennung angeboten. Besonders wichtig ist aus städtischer Sicht auch die Einbindung der Eltern und der Lehrer – diese werden bei gemeinsamen Treffen sowie in einem Mitteilungsheft über den Fortschritt der Kinder in der Lernwerkstatt informiert. „Mit dem Projekt ‚Neu in Wels‘ setzen wir das Vorhaben der Stadt um, Drittstaatsangehörige sowie Kinder mit Migrationshintergrund möglichst rasch in den wichtigsten Bereichen – vom Spracherwerb über die Vermittlung von Werten bis zu Regeln über das Zusammenleben – zu integrieren“, so Integrationsreferent Vizebürgermeister Gerhard Kroiß und Sozialreferentin Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger.
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