" Ein hochkomplexes System"

WELS. Schüler der Berufsschule 1 Wels sind keineswegs nur junge Lehrlinge, die das Besuchen dieser als Pflicht sehen. "Die Schüler sind sehr unterschiedlich. In einer Gruppe sitzt zum Beispiel der Ingenieur Georg Riebl, der Bundesmeister in der Schmiedetechnik wurde, mit einem, der in der integrativen Abteilung angesiedelt ist. Das ist die große Herausforderung in der Berufsschule", sagt Hubert Brunbauer, der seit 35 Jahren an der BS 1 unterrichtet. "Die Lehrer müssen sich speziell bilden, damit sie für alle etwas bieten können. Sonst ist einem Schüler langweilig und ein anderer ist überfordert." Der Bildungsgrad wird immer höher, so steigt der Anteil an Schülern, welche die Berufsschule mit der Berufsreifeprüfung abschließen. Dabei hilft der BS 1 die intensive Zusammenarbeit mit der HTL für Lebensmitteltechnologie und der Fachhochschule Wels. "Im Sektor der Lebensmitteltechnologie bietet Wels in der Ausbildung die gesamte Schiene an", ist Brunbauer stolz. Die Berufsschule versucht, in ihrer Ausbildung auf die HTL- und FH-Lehrpläne Rücksicht zu nehmen. Zum Teil benutzen die Schulen die selben Laboratorien. "Das nennt man Vertikalcluster. Die Schulen arbeiten aufsteigend zusammen, es ist ein hochkomplexes System." Aus allen Bundesländern kommen die 1500 Schüler, um an der BS 1 Wels ausgebildet zu werden. Daher spielen das Internat und die dortige Lernbetreuung eine große Rolle. Als Berufe werden Karosseriebautechniker, Lackiertechniker, Landmaschinentechniker, Lebensmitteltechniker und verschiedene Berufe in der Metalltechnik angeboten. Neben einem Hauptberuf kann ein Schüler in den 3 bis 3,5 Jahren auch eine Zusatzqualifikation erlernen. So wird ein Karosseriebauer etwa auch im Lackieren zum Profi.

"Land investiert viel"

Stolz ist Brunbauer, der Betriebswirtschaft und Englisch lehrt, auch auf die Werkstätten der BS 1: "Die kosten sehr viel Geld. Wir sind eine Hightechschule und vor allem im Bereich Elektrolabor, Hydraulik und Pneumatik sowie bei Lackierkabinen und Schweißlabors sehr gut ausgestattet. Das Land Oberösterreich investiert hier viel in die Ausbildung."