Tiger am Weltmarkt erfolgreich
Forschung als Wachstumstreiber: Innovationskraft heimischer Betriebe ist wichtig für Standortwettbewerb.
WELS. "Geht es um Forschung und Entwicklung (F&E) ist Oberösterreich gut aufgestellt", so Günter Rübig, Obmann der Sparte Industrie bei der WKOÖ, anlässlich einer Medienfahrt zu heimischen Unternehmen mit starkem Forschungsschwerpunkt. Im Jahr 2014 betrug die F&E-Quote 3,17 Prozent. Gemessen an industriestarken Regionen wie Baden-Württemberg (4,8 Prozent), sei hier zwar noch Luft nach oben, im Bundesländervergleich liegt OÖ aber hinter der Steiermark und Wien auf Platz drei und deutlich über dem Österreich-Schnitt. Beachtlich ist dabei die Forschungsintensität der heimischen Unternehmen: Drei Viertel der Ausgaben für F&E kommen von den Betrieben selbst, nur 18 Prozent werden von der öffentlichen Hand finanziert. Quote allein ist jedoch nicht alles ist sich Rübig sicher: "Wir müssen die wirtschafts- und industrienahe Forschung weiter vorantreiben und vor allem geeignete Mitarbeiter für alle Bereiche finden." Ein richtiger Ansatz sei hier der von Direktor Lukas vorangetriebene Bereich Produktionsforschung an der Linzer JKU. Hier sieht Rübig auch die Möglichkeit für Projekte in Kooperation mit heimischen Unternehmen.
Forschungskaiser und die Entrepreneurs von morgen
Zu den besonders in der Forschung engagierten Unternehmen – den "Forschungskaisern" – des Landes zählt auch Tiger Coatings in Wels. Gegründet im Jahr 1930 zählt das Unternehmen heute an weltweit neun Standorten 1300 Mitarbeiter. Die jährlichen Forschungsausgaben belaufen sich laut Tiger CEO Clemens Steiner auf über 14 Millionen Euro oder 4,9 Prozent des Unternehmensumsatzes. "Jeder kennt Tiger als Farbenzulieferer für den Heimwerkermarkt, das Unternehmen hat es aber durch intensive Forschung geschafft, seine Innovationen am weltweiten Markt zu positionieren", weiß Rübig. Gerade wurde ein Patent für Pulverlack eingereicht, der optisch nicht von flüssigem Lack zu unterscheiden ist. Auch um den Nachwuchs ist man bei Tiger bemüht. Im Rahmen des sogenannten CAP Programms bietet das Unternehmen jährlich fünf Schülern ein Auslandspraktikum an Standorten wie Toronto oder Shanghai. Steiner lobt den erstaunlichen Reifegrad der 17-jährigen Praktikanten. "Das sind die Entrepreneurs von morgen. Es ist wahrscheinlich, dass keiner von ihnen bei uns im Unternehmen hängen bleibt. Aber sie werden diese Zeit immer in guter Erinnerung behalten und man trifft sich im Leben immer zweimal" erklärt Steiner.
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