Völs
Blasius, ein Heiliger der Gegenwart und der Zukunft?
Am 3. Februar wird in Völs wieder der Blasiustag gefeiert – eine Tradition, die heuer so wie viele andere unter besonderen Vorzeichen steht. Der Völser Pfarrer Christoph Pernter beschreibt den Feiertag im Jahr 2021.
Im Jahr 316 wurde er geköpft und ist laut der Tradition für Hals- Nasen- und Rachenleiden zuständig. Ja, er hat ein Kind vor dem Erstickungstod gerettet, einer Frau über den Winter geholfen, weil er ihr das vom Wolf geraubte Schwein wieder zurückgebracht hat. Er hat die Gläubigen in der Zeit der Verfolgung im Glauben gestärkt, indem er auch auf der Flucht für die Menschen da war. Im Wald versteckt hat er in Einklang mit der Natur gelebt, Tiere brachten ihm zu essen. Kranke und Sterbende wurden zu ihm gebracht. Er hat mit ihnen die Sakramente der Krankensalbung und der Eucharistie gefeiert. Jäger haben sein Versteck verraten. Lebenslegenden von Heiligen sind keine historischen Wahrheiten, sondern helfen, die Grundaussage des christlichen Glaubens zu verstehen.
Wie kann uns der Heilige Blasius Vorbild sein?
Gläubige Menschen können Halt und Zuversicht aus der persönlichen Gottesbeziehung schöpfen und damit Mitmenschen Stütze sein. Seine Zufriedenheit und Gelassenheit trotz Gefangennahme, Folter und Todesgefahr können uns Vorbild sein. Dieses Gefühl des Eingesperrt-Seins in der Pandemie, dieses ständige mit "Coronanachrichten-bombardiert-werden" machen uns mürbe.
Blasius hat seinen Humor nicht verloren
In der Lebenslegende macht er Witze über seine Peiniger. Humor kann über diese triste Zeit tragen. "Humor ist nichts anderes als eine Erscheinungsform der Religion - nur wer über den Dingen steht, kann sie belächeln." (Pater Brown)
Blasiussegen empfangen bedeutet, sich ganz auf Gott einzulassen, der uns in Freud und Leid begleitet.
In Völs wird der Blasiussegen mit den zwei gekreuzten Kerzen den Menschen zugesagt: „Auf die Fürsprache des Hl. Bischofs und Märtyrer Blasius bewahre dich der Herr vor Hals Kopf und Nervenleiden, allen Krankheiten unserer Zeit und vor allem Bösen.“
Blasiustag in Völs 2021
Mittwoch, 3.2.: Hochfest des Hl. Blasius (keine öffentlichen Gottesdienste).
Über die Pfarrhomepage können die Gottesdienste mitgefeiert werden. Einstieg: www.pfarre-voels.net
Festmesse: 10.00 Uhr
Festandacht:14.30 Uhr
Festprediger: Diakon Franz Hofinger
Musikalische Gestaltung: Mitglieder des Kirchenchores
Der Blasiussegen kann nach dem Lockdown bei den ersten Gottesdiensten empfangen werden.
Blasiusbrezen können in der Pfarrkirche gegen eine Spende für die Armen abgeholt werden.
Sie können auch am 3. Februar bei den Metzgereien Ganner und Singer und von 6.45 Uhr bis 10:30 Uhr im Kaffee Alt Völs vom Bäcker Bucher erworben werden.
Faschingsbeginn:
Nach dem Blasiussegen beginnt um 15:15 Uhr der Fasching. Mit den Glocken der Blasiuskirche wird er eingeläutet. Heuer werden die Veranstaltungen nicht öffentlich sein, sondern digital übertragen.
Coronagebet
Mit großer innerer Überzeugung legte der Heilige Blasius den Menschen den Glauben dar. Er hat sich dem Gebet gewidmet, dem Studium der Hl. Schrift (Bibel) und er hat die Menschen in Not gestärkt. Auch heute bestärkt uns der Hl. Blasius im Glauben an die Liebe Gottes und an das Leben bei ihm in Ewigkeit und ermuntert uns, Gott zu lieben mit allen Kräften des Herzens, aus Liebe zu Ihm Sünden zu meiden und unseren Mitmenschen mit Liebe zu begegnen.
Gebet:
Hl. Blasius, du hast die Menschen ermuntert, ihr Alltagsleben christlich zu gestalten. Die Sorge für die Armen und Kranken war dir ein besonderes Anliegen. Du hast ihnen in den Sakramenten der Krankensalbung und der Eucharistie Heilung, Trost und Hoffnung geschenkt. Weltweit leiden die Menschen unserer Zeit unter dem Coronavirus. Das öffentliche Leben ist eingeschränkt, viele Menschen sind erkrankt, alte und durch Krankheit geschwächte Menschen sterben. Wir denken aber auch an die Menschen in Kriegsgebieten, auf der Flucht und an den Grenzzäunen, die Europa vor diesen Menschen errichtet hat.
Gott, unser Vater, auf die Fürbitte des Hl. Blasius stärke alle Menschen und schütze besonders jene Menschen, die in den medizinischen Diensten tätig sind, die die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Medikamenten aufrechterhalten, die das notwendige öffentliche Leben ermöglichen und die Verantwortung in Politik und Wirtschaft tragen. Schenke den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, die nach geeigneten Medikamenten und Impfstoffen forschen, deinen Hl. Geist und lehre uns alle Geduld, Ausdauer und das rechte Verhalten, mit dem wir das Unsere zur Überwindung dieser Epidemie beitragen können. Stärke die Menschen, die Kranke und Sterbende begleiten, und sei bei den betroffenen Familien mit deiner Kraft und mit deinem Trost.
Lass uns über unsere eigene Not, die weltweite Not der Menschen nicht übersehen. Öffne die Herzen unserer Politiker und Wirtschaftstreibenden, nimm ihnen die Angst vor den Angstschürern in unserer Wohlstands-gesellschaft, damit sie aufgrund der christlich abendländischen Werte Entscheidungen treffen zum Wohle der Schutzsuchenden. Führe uns alle mit deinem Heiligen Geist in eine gute Zukunft, in der alle Menschen im Einklang mit der Natur das Leben lieben, schätzen und gestalten. Amen.
Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge
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