Das "Perlagg-Zentrum" beim Altwirt in Kematen

"Die Besitzerfamilie Lair des „Gasthof Altwirt“ in Kematen ist im Besitz eines Dokumentes, das den Beweis liefert, dass in Kematen und in ihrem Hause seit langer Zeit und beharrlich das Alt-Tiroler Kartenspiel Perlaggen gespielt und sogar als großes Preis-Perlaggen im Turniermodus betrieben wird", weiß Hubert Auer aus Telfs, der sich als Vorstand des "Institut für Alpenländische Traditionskartenspiele" seit langem der Pflege der traditionellen Kartenspiele widmet.

Historisches Dokument

Der karierte Papierbogen im Format 51,8 cm hoch und 41,3 cm breit ist flächendeckend in schöner, regelmäßiger, lateinischer Handschrift in brauner Tusche von einem ungenannten Schönschreiber beschrieben. Der dreizeilige Titel ist zentriert, darunter sind 15 Punkten als Ergänzung zu den „Statuten des tirolerischen Perlagger-Kongresses vom 19. April 1890“. Darin sind in zwei Spalten die Bestimmungen für den Turnierablauf niedergeschrieben. 
Die letzte Datierung, also die aktuelle Ansicht, ein Reglement für 128 Spieler, verweist auf den 7. 3. 1948 beim Bierwirt in Kematen. 
Im Laufe der Jahre wurden einzelne Bereiche zur Aktualisierung mehrfach überklebt bzw. überschrieben. Hubert Auer: "Das weckt die Neugierde! Was steht da darunter? 
Das will man doch wissen, denn das Perlagg-Spiel ist seit 2016 ein UNESCO-Element und steht im Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes von Österreich."

Genaue Prüfung

Dieses Dokument hat Wirt Karl Lair an Hubert Auer zur Prüfung und Untersuchung überlassen, der sich damit hilfesuchend an das Museum im Zeughaus wandte. 
Nach Abschluss der Untersuchung und der Erfassung aller Anmerkungen wurde wieder der alte Zustand hergestellt., der Aufschluss über die Geschehnisse in Sachen "Perlaggen" der damaligen Zeit gibt.
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde den Wirtsleuten die alte, restaurierte Spielordnung samt CD und Transkriptionen samt einer Gasthaustafel überreicht.