Jubiläum für die Tiroler Barocktage in Götzens

Wolfgang Kostner: "in ungezwungener Atmosphäre findet ein ehrlich-herzlicher Austausch von Künstlern und Publikum statt!" | Foto: privat
  • Wolfgang Kostner: "in ungezwungener Atmosphäre findet ein ehrlich-herzlicher Austausch von Künstlern und Publikum statt!"
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Über das Jahresprogramm des Kulturvereins Wallfahrtskirche Götzens wurde bereits berichtet (alle Details dazu finden Sie HIER). Zu den Höhepunkten zählen die"Tiroler Barocktage", die heuer ihr zehnjähriges Jubiläum feiern. Der künstlerische Leiter Wolfgang Kostner erläutert alles Wissenswerte über dieses Kultur-Highlight in Götzens im Interview!

Bezirksblätter: Das Konzertangebot im Bereich der Alten Musik ist im Großraum Innsbruck sehr breit aufgestellt. Wie rechtfertigt man diesbezüglich die Konzerte mit Barockmusik in der Wallfahrtskirche Götzens?

Wolfgang Kostner: Zum einen bietet die vierteilige Konzertreihe vor allem heimischen Künstlern in Vernetzung mit internationalen Spezialisten ein Podium. Zum anderen ist die leistungsorientierte heimische Chorszene hier wie nirgends abgebildet. Ein Augenmerk gilt besonders dem Nachwuchs. Des Weiteren geht es auch im Repertoire alljährlich in einem Konzert um original Tiroler Musik. Nicht zuletzt ist es in vielen Fällen eine Zusammenschau mehrerer Institutionen, was eine gegenseitige Bereicherung bedingt.

BB: Die Barocktage haben in den letzten 10 Jahren also ihre Alleinstellungsmerkmale gefunden?

Kostner: Allein der pittoreske Kirchenraum liefert eine Vorgabe, die das Repertoire erfüllen soll. Der jahreszeitliche Hintergrund – die vier Konzerte umspannen immer den Zeitraum zwischen Aschermittwoch und Pfingsten – ist ein weiterer Eckpfeiler. Letztlich bewegt sich die Literatur von der Renaissance bis zur Wiener Klassik und ist natürlich darauf ausgerichtet, das Publikum zu bedienen. Die Konzerte sollen ja keinen Selbstzweck erfüllen.

BB: Welche Funktionen haben die Impulsreferate vor den jeweiligen Konzerten?

Kostner: Tiroler Persönlichkeit aus Kunst und Kultur, Wissenschaft und Theologie bieten mit sehr persönlichen Aspekten einen alternativen Blickwinkel auf den jeweiligen Konzertabend. Diese Gedanken werden in fünf Minuten erläutert und bereichern ein Konzert mitunter sehr wesentlich. Wir hatten in den letzten drei Jahren honorigen Persönlichkeiten zu Gast, auch in der aktuellen Saison dürfen wir renommierte Denker begrüßen.

BB: Die Atmosphäre in Götzens wirkt sehr persönlich und herzlich. Womit hat das zu tun?

Kostner: Der Mehrwert bei den Konzerten entsteht sicherlich durch die ungemein persönliche und professionelle Organisation, die seit Anbeginn beim unermüdlich engagierten Ehepaar Zogg liegt. Dazu zählt auch der 'Nachkonzertplausch', bei dem in ungezwungener Atmosphäre ein ehrlich-herzlicher Austausch von Künstlern und Publikum stattfindet. Das Publikum in Götzens ist gewachsen – in jeder Hinsicht.

BB: Welche Wünsche hat der künstlerische Leiter für die Zukunft?

Kostner: Bei den Barocktagen arbeitet das gesamte Team im Hintergrund ehrenamtlich. Das bedeutet, sämtliches Etat fließt in – sehr bescheidene – Künstlerhonorare und in die klein gehaltene Werbung. Nachhaltigkeit kann nur durch Konstanz und Qualität gesichert werden. Die permanente Unsicherheit in der Finanzierung ist eine ganz große Herausforderungen. Tatsächlich kann auch der noch so deutliche Publikumszuspruch, auch aufgrund der Kapazität, nicht die Kosten abdecken. Dahingehend wäre ein stabiles Budget einfach beruhigend, um zukunftsorientiert planen zu können.

BB: Wir wünschen den nahenden Konzerten einen guten Verlauf und freuen uns auch in den nächsten Jahren auf die Tiroler Barocktage!

Alle Infos darüber finden Sie unter www.tiroler-barocktage.at

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