Feuerwerke
Nach Weihnachten ist vor den Raketen

Alle Jahre wieder gibt es die "Feuerwerks-Appelle", die jedoch ebenso oft ungehört verhallen! | Foto: Hassl
  • Alle Jahre wieder gibt es die "Feuerwerks-Appelle", die jedoch ebenso oft ungehört verhallen!
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In der Zeit nach den Weihnachtsfeiertagen machen sich viele TirolerInnen Gedanken mit wem, wo und wie sie den letzten Tag des alten und den ersten Tag des neuen Jahres feiern werden. Eine Entscheidung die es dabei zu treffen gilt ist: Feuerwerk ja oder nein?

Die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel bilden den Höhepunkt beim jährlichen Verbrauch von pyrotechnischen Mitteln. Rund 90 Prozent der verschossenen Jahresmenge fallen auf diesen Tag. In der Silvesternacht werden in Österreich durchschnittlich zehn Millionen Euro in Form von Raketen und Knallkörpern in die Luft geschossen. Die durch die Explosionen freigesetzten Kleinstpartikel verbleiben je nach Witterung noch Stunden, teilweise auch tagelang als Feinstaub in der Luft. Walter Egger, in der Abteilung Waldschutz zuständig für den Fachbereich Luftgüte erläutert: „Besonders bei den siedlungsnahen Messstellen des Tiroler Luftmessnetzes stellen wir häufig am Neujahrstag Überschreitungen des Feinstaubgrenzwertes gemäß Immissionsschutzgesetz-Luft fest. Die Feinstaubbelastung liegt im Zeitraum zwischen Mitternacht und den frühen Morgenstunden um ein Vielfaches über dem sonst üblichen Ausmaß. In dieser Zeit sind Konzentrationserhöhungen der Halbstundenmittelwerte um den Faktor 20 und darüber feststellbar.“

Feinstaub-Studie

Der weit sichtbare Feuerwerksqualm besteht aus gesundheitsgefährdendem Feinstaub. „Die durch die Silvester Feuerwerke regelmäßig hervorgerufene Feinstaubspitze zeichnet sich auch durch besondere Inhaltstoffe aus. Verschiedene farbgebende Metalle wie Bismut, Strontium, Barium, Kalium und Kupfer wurden in 10 bis 50ig-facher Konzentration registriert,“ führt Luftmessexperte Egger aus und verweist dabei auf die aktuelle Studie ‚Feinstaubbelastung in städtischen Ballungsräumen zu Silvester‘, herausgegeben vom Fachbereich Luftgüte, Abteilung Waldschutz.
Vom nervigen Lärm und bis hin zu bleibenden Schäden

Akute Brandgefahr

Durch die unsachgemäße Verwendung von Pyrotechnik wird jedes Jahr in der Silvesternacht auch die Brandgefahr wesentlich erhöht. Die etwa 2000 Grad Celsius, die bei der Explosion von Raketen erreicht werden, können sowohl im besiedelten als auch im unbesiedelten Gebiet große Schäden anrichten. Abgebrannte Feuerwerksraketen, zerfetzte Böller und ausgebrannte Knallkörper verursachen Unmengen an Müll, der in geschlossenen Ortschaften und Städten von Reinigungsdiensten, auch in unwegsamen Gelände in mühsamer Arbeit gesammelt und entsorgt werden muss. In der freien Natur bleibt dieser Müll oft auch in unwegsamen Gelände oder in besonders schützenswerten Gebieten liegen.

Kein Verbot, aber ein Appell

„Viele Menschen freuen sich das ganze Jahr auf die Silvesternacht, in der auf das vergangene Jahr zurückgeblickt und in das neue Jahr hinein gefeiert wird. Diese Freude sollte auch zum Ausdruck gebracht werden. Zum Wohle der eigenen Gesundheit, zum Schutz der Tiere und der Umwelt würde mich freuen, wenn diese Freude in Tirol auch ohne Raketen und Knaller ausgedrückt wird“, appelliert LHStvin Felipe .

Weitere Berichte: www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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