Pflege und Betreuung: "Wir werden gebraucht!"

Mit Freude starten die AbsolventInnen 2017/18 in die verschiedenen Berufsfelder für Menschen im Alter. | Foto: SOB
  • Mit Freude starten die AbsolventInnen 2017/18 in die verschiedenen Berufsfelder für Menschen im Alter.
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Das Thema ist derzeit stets präsent und wird auch sehr emotional diskutiert: Die Schlleßung von Pflegebetten in Altersheimen aufgrund von Pflegekräftemangel steht im Raum und stellt letztlich die Lebensqualität in Wohn- und Pflegeheimen in Frage. An der Schule für Sozialbetreuungsberufe in Innsbruck wird eine professionelle Ausbildung geboten – und jährlich legen ca. 80 AusbildungsteilnehmerInnen die Prüfung zur Pflegeassistenz vor der Fachprüfung "Fach-Sozialarbeit" ab. Vor kurzem konnte die Klasse 4A den Abschluss feiern. Klassensprecherin Katharina Farner präsentierte dabei Details der Ausbildung zum/zur FachsozialbetreuerIn Altenarbeit mit inkludierter Pflegeassistenz.

Ganzheitliche Betreuung

„Eine professionelle Ausbildung ist wichtig, damit eine ganzheitliche Betreuung von alten Menschen möglich wird“, so Katharina Fahrner. Sie hat sich wie ihre KollegInnen auf eine Ausbildung im Altenbereich eingelassen, die den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit in den Mittelpunkt stellt. Im Pflege- und Betreuungsalltag mit alten Menschen bedeutet dies, dass neben der körperlichen Pflege individuelle Angebote für ein psychisches und spirituelles Wohlbefinden gemacht werden. Methoden in der Biografiearbeit, im Kreativbereich und im hauswirtschaftlichen Bereich haben das Ziel, sinnstiftende Tätigkeiten zu ermöglichen. Unterrichtsfächer wie Lebens- Sterbe-, Trauerbegleitung, Spiritualität und Ethik sind Grundlagen dafür, individuelle Bedürfnisse wahrzunehmen und umzusetzen.

Beispiele aus der Praxis

Vier AusbildungsteilnehmerInnen erklärten anhand konkreter Beispiele aus ihren Praktika, wie wichtig theoretisch fundiertes Wissen für das Handeln ist. Ein kurzes Beispiel: Eine Dame hatte im Aufzug Angst. Die Ausbildungsteilnehmerin wusste aus der Biografie, dass sie gerne tanzt. Woraufhin sie mit dieser Dame in den Aufzug getanzt ist und erst beim Aussteigen damit aufgehört hat. Dies war eine Möglichkeit, die Fahrt mit dem Aufzug angst- und stressfrei zu gestalten.
Weiters wurde aufgezeigt, dass psychosoziale Arbeit Zeit braucht, aber Pflegepersonen dadurch auch entlastet werden, weil herausforderndem Verhalten entgegengewirkt werden kann.

Psychosoziale Betreuung

Christian Schneller, Geschäftsführer GemNova Pflegemanagement GmbH Bereichsverantwortung Pflege, betonte in seinem Vortrag, wie wichtig neben der Pflege auch die psychosoziale Betreuung in den Tiroler Wohn- und Pflegeheimen ist. Aus diesem Grunde wurden in der „Tagsatzkalkulation neu“ zusätzliche Stellen in diesem Bereich kalkuliert.

Dringend gebraucht

Die Einsatzmöglichkeiten der Sozialbetreuer/innen Altenarbeit sind vielfältig und Stellen in ganz Tirol vorhanden. „Schon während der Ausbildungspraktika in Alten-und Pflegeheimen, Sozial- und Gesundheitssprengeln, der Tagespflege/ Tagesbetreuungseinrichtungen, Betreutes Wohnen und in Krankenhäusern erhalten wir Anstellungsangebote. Es ist ein wirklich gutes Gefühl, so gebraucht zu werden“, so Katharina Fahrner.

Weitere Informationen unter www.sob-tirol.tsn.at

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