Flammende Appelle und kritische Stimmen

Bgm. Johanna Obojes-Rubatscher: "Weitere Vorhaben der Gemeinde sollen von den Maßnahmen am Rangger Köpfl nicht berührt werden!"
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  • hochgeladen von Manfred Hassl

Wie bereits kurz berichtet, hat sich der Gemeinderat in Oberperfuss in einer Sondersitzung mit 11:4 Stimmen für die Übernahme der Finanzierung in maximaler Höhe von 600.000 Euro ausgesprochen. Bürgermeisterin Johanna Obojes-Rubatscher ließ in ihrem Eröffnungsstatement keinen Zweifel daran, dass Teile der Anlage in der bisherigen Form nicht mehr betrieben werden können. „Wir müssen uns also die Frage stellen, wie wir unser Naherholungsgebiet erhalten können“, so die Bürgermeisterin, die auch Zahlenmaterial parat hatte.
So beläuft sich der Schuldeinstand der Oberperfer Bergbahnen (OBB) im Jahr 2017 auf 223.000 Euro. Seit dem Winter 2016/17 gibt es einen Wasserrechtsbescheid bis zum Jahr 2030 sowie eine Genehmigung für die Beschneiung bis zum Rangger Köpfl. Die Investitionen ab 2010 betrugen 1.622.000 Euro, wovon auf die Gemeinde ein Betrag von 120.000 Euro entfallen ist.

Kein "Halli-Galli-Berg"

„Wenn es zu einer Übernahme der Kosten kommen sollte, ist sichergestellt, dass die laufenden Vorhaben der Gemeinde davon unberührt bleiben“, kündigte die Bürgermeisterin an. Die geplanten Maßnahmen sollen das Naherholungsgebiet auch nicht in einen „Halli-Galli-Berg“ verwandeln, sondern durch maßvolle Sanierungen den weiteren Betrieb im Winter sicherstellen sowie Abreize für einen Sommerbetrieb bieten. Das Angebot von „stillen Beteiligungen“ an Touristiker sei bereits ergangen, so Johanna Obojes-Rubatscher.

Kritische Stimmen

Für GV David Hueber waren die präsentierten Zahlen wenig glaubhaft bzw. nicht vollständig. Er sah das Hauptproblem auch weniger bei den Liftanlagen, sondern im schlechten Pistenzustand, wofür er den Hauptverantwortlichen auch beim Namen nannte: „Das liegt in erster Linie an Geschäftsführer Hubert Deutschmann!“ Der solcherart Kritisierte, der auch als Mandatar der Bürgermeisterliste amtiert, ließ sich aber nicht aus der Reserve locken. „Auch derartige Meinungsäußerungen sind zu akzeptieren“, so Deutschmann. Das Problem der Absagen zur Finanzhilfe in Zirl und Völs ließ er aber nicht unerwähnt. „Das ist zur Kenntnis zu nehmen, wenngleich es schon verwunderlich ist, dass sich einige jener Gemeinderäte, die bei der Konzepterstellung für den Sommerbetrieb eingebunden waren, dann so ablehnend geäußert haben. Das waren reine politische Entscheidungen!“
Auch GR Christian Schöpf (Bürgerliste) vermisste vollständiges Zahlenmaterial, das er auf der Leinwand hinter den Gemeinderätin deutlich ablesbar dargestellt haben wollte. Dass laut Hubert Deutschmann manche Zahlen nur intern behandelt werden sollten und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind, sorgte für ein Raunen im bis auf den letzten Platz besetzten Saal im Peter-Anich-Haus.

Wortmeldungen im Publikum

Angesichts des brisanten Themas und des enormen Publikumsandrangs stellte die Bürgermeisterin gleich zu Beginn der Sitzung klar, dass auch Wortmeldungen aus dem Publikum möglich wären. Diese Möglichkeit wurde für auch genutzt – und es gab weitgehend positive Stellungnahmen. Damit, dass vor allem Vermieter und Touristiker eine Weiterführung befürworten würden, war aber zu rechnen. Viele konkrete Angaben und Lösungsansätze hatte in erster Linie Richard Rubatscher beizutragen, der sich als Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und vor allem als profunder Kenner der Bergbahnenszene intensiv mit dem Thema beschäftigt hat. Seine Bemühungen für den Erhalt des Naherholungsgebietes wurden schließlich auch sowohl von den Mandaten als auch vom Publikum mit Applaus honoriert.

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