"Unruhe" in der Völser SPÖ
GR Franz Köfel sieht sich infolge eines Antrages von den eigenen FraktionskollegInnen "unterlaufen".
Der Völser SP-Gemeinderat Franz Köfel ist der Leserschaft hinlänglich bekannt. Er brachte schließlich nicht nur zahlreiche Anträge im Gemeinderat ein, sondern vertritt auch immer wieder Menschen, die Hilfe brauchen. "Ich habe 95 % meiner Anträge an den Gemeinderat durchgebracht," so Köfel, der auch eines klargestellt wissen will: "Wenn jemand Hilfe benötigt, mache ich keinen Unterschied bei den Parteifarben!"
Kuriosität im Gemeinderat
Was sich bei der jüngsten GR-Sitzung in Völs ereignet hat, sieht Franz Köfel aber als "Kuriosität, die es so sicher noch nicht gegeben hat." Köfel beantragte in einer vorangegangenen Gemeinderatssitzung eine Förderung der Gemeinde von VVT-Senioren-Jahrestickets in Höhe von 50 %. Dieses Modell hat sich in Kematen bereits bewährt. "In der Juni-Gemeinderatssitzung wurde mein Antrag von meinen eigenen SPÖ-Fraktionskollegen zum Nachteil der Völser Bevölkerung unterlaufen," ärgert sich Franz Köfel. "Sie haben doch tatsächlich einen eigenen Antrag gestellt, wonach nur noch jene Völser Bürgerinnen und Bürger in Genuss dieser Subvention kommen sollten, die als alleinstehende Personen monatliche Einkünfte von maximal 1000 Euro – bei Paaren von maximal 1500 Euro – aufweisen!"
Winkelzug des eigenen Lagers
Franz Köfel sieht diesen "Winkelzug gegen seine Person" eher entspannt und bleibt bei seiner Forderung, wonach Völser Bürger nicht schlechter gestellt werden sollen, als jene in Kematen. Die Einführung einer Zwei-Klassen-Gesellschaft in Völs lehnt Köfel entschieden ab. "Wenn sich die Völser SPÖ vor der kommenden Gemeinderatswahl derart outet, dass sie nur noch minderbemittelte Bürger vertreten möchte, die in meinem Antrag sowieso mit eingeschlossen sind, dann ist es ihre Sache. Ich sehe mich als Vertreter aller Völser Bürger. Mein Antrag ist auch als Umweltschutzmaßnahme gedacht. Jede Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln anstatt mit dem Privat-Pkw leistet dazu einen Beitrag. Da spielt es keine Rolle, wie hoch die monatlichen Einkünfte sind!"
Eigene Liste 2016?
Köfel will zwar (noch) nicht von einem Krach sprechen, ortet aber zumindest "Unruhe" in der eigenen Fraktion. Der SPÖ will er nach 44 Jahren Parteimitgliedschaft keinesfalls den Rücken kehren. Eine weitere Zusammenarbeit stellt der Noch-SP-Gemeinderat aber entschieden in Frage: "Ich sondiere die Möglichkeit einer eigenen Namensliste. Ich wlll etwas bewegen und sage deshalb ganz klar: Wenn ich etwas durchziehe, dulde ich niemanden am Trittbrett und schon gar nicht Bremser aus den eigenen Reihen!"
"Kein Teamplayer"
Dass Franz Köfel nicht gerade das ist, was man einen "Teamplayer" nennt, steht für SP-Vizebgm. und Fraktionsvorsitzender Walter Kathrein fest. "Er hat besagten Antrag völlig selbstständig und ohne uns zu informieren eingebracht. Unsere Linie schaut in dieser Sache nämlich anders aus. Es kann nicht sein, dass jene, die sehr hohe Pensionen haben, beim VVT-Ticket auch noch von der Gemeinde gefördert werden. Für die SPÖ Völs gelten hier klare soziale Kriterien."
Man habe davon Kenntnis, dass Köfel bei den kommenden Wahlen eine eigene Liste andenkt, so Kathrein weiter. "Am 13. Juli tagt der SP-Ortsausschuss, da werden wir uns auch mit diesem Thema befassen. Deshalb möchte ich vorher noch nichts über die weitere Vorgangsweise sagen!"
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