1. Adventsonntag
1.Advent Sonntag
Es ist soweit, der Schall des imaginären Weihnachtsstartschusses dröhnt immer noch in meinen Ohren.
Es ist Sonntag, es ist dieser Sonntag, er ist da!
Er ist gekommen in gnadenloser Beständigkeit.
Als wollte er sagen: „ verdränge mich nur, es wird dir nichts nützen, ich komme und ich komme zu dir, nur zu dir, zu dir alleine und du kannst nichts dagegen tun, ich bin es, die Vorweihnachtszeit“.
Der, dem ich im Sommer versprochen habe, ihn zu säubern und für Ordnung zu sorgen, rächt sich an mir.
Der Keller gibt alles her, was voriges Jahr so gut und sicher und vor allem für die Ewigkeit, wie ich fälschlicher Weise gehofft hatte, verstaut wurde .
Alles wurde frei gegeben, um nach oben gebracht zu werden in die Wohnräume.
In die Wohnräume, in meine Räume, da wo ich mich wohl fühle, da wo ich mich zurückziehen kann, da, wo ich mich wohl fühle, da wo ich mich wohl fühle, da wo ich mich wohl fühlte.
Eine Unzahl von Sternen, in Karton, Papier, Metall, Glas und und und…
Eine Stampede von Engelhorden überrennt mich, geschnittene Kartontannenbäume, Sterne aus Stroh, das man den armen Tieren entwendet hat und unendliche Dinge die elektrisch leuchten.
Innen und Außen, überall.
Ich schaue mir den Nachmittagsfilm an, als ich wieder aufwache, bin ich eingebunkert, Luft wird knapp.
Ich sehe plötzlich nicht aus dem Fenster, alles lieblich verklebt.
Es gibt kaum noch Licht, da jede Lampe mit Figuren behangen ist, die aussehen, wie knapp vor der Explosion stehende Weihnachtsmänner mit Alki-Nase, Figuren mit Federn und einem Gesichtsausdruck, der bei jeder Fahrzeugkontrolle einen Drogentest nach sich ziehen würde und vor allem, Elche, eine Unzahl von Elchen.
Dieser pseudo zuständige in Weihnachtsfragen wird doch mit einem Renntierschlitten gezogen, nicht mit Elchen, die sind doch bei Mercedes unter Vertrag.
Aber was soll´s, Elche mit schwedischen Namen sind bei mir zuhause eingezogen und keine Fr.Entenfellner ist erreichbar.
Ein leiser, nicht durchdachter Protest entschlüpft meinen Lippen: “ ist das nicht schon genug?“
Da höre ich: „apropos genug, du hast recht, es ist nicht genug, die Glitzerketten sind noch im Keller, wann räumst du den einmal zusammen?“
„nächstes Jahr, ganz sicher“
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