Autismus Therapie Österreich

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Noch sind die Ursachen für Autismus größtenteils ungeklärt. Diagnose und Therapie jedoch – darüber ist man sich wissenschaftlich einig – sollen so früh wie möglich stattfinden, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. So hätten Kinder mit Autismus die besten Entwicklungschancen.
Autismus gilt als tiefgreifende Entwicklungsstörung, die in erster Linie die Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitung betrifft. Tiefgreifend deshalb, weil es sich meistens um eine Mehrfachbeeinträchtigung handelt.
Die Merkmale sind sehr unterschiedlich, abhängig von der Autismusform und -ausprägung. Manchen Kindern merkt man es im ersten Moment gar nicht an das sie autistisch sind, weil leider oft eine falsche Vorstellung herrscht, wie Autismus aussieht. Das führt dazu, dass Autisten bis zur Diagnose oft einen langen Leidensweg hinter sich haben. Sie werden oft als eigenartig, komisch oder gestört empfunden und fliegen aus der Schule oder aus dem Kindergarten. Meistens ist Beziehungsstabilität nicht gegeben und es werden auch Fehldiagnosen wie ADHS, Depression oder Angststörung erstellt. All diese Diagnosen können durchaus richtig sein, der Auslösekontext wird dabei aber übergangen.
Kinder mit Autismus erleben ihre Umwelt sehr unterschiedlich. Ein Staubsauger kann sich wie ein Flugzeug aus nächster Nähe anhören und löst große Panik aus, Speisen lösen Brechreiz aus oder ein Blick in die Augen erzeugt Angst. Auch sehr hohe Schmerzschwellen, die wiederum zur Selbstverletzung führen, sind keine Seltenheit.
Die Kinder meiden Blickkontakte oder schreien ohne ersichtlichen Grund laut und ausdauernd. Sie ziehen sich in sich selber zurück. Dieses Verhalten begründet auch die Bezeichnung „Autismus“, was eine Ableitung von dem griechischen Wort „authos“ = selbst (selbstbezogen, in sich gekehrt) ist.
Man schätzt heute das s50 von 10.000 Kindern von Autismus betroffen sind. Vor 20 Jahren waren es noch fünf von 10.000. Für den Anstieg der Anzahl der Erkrankungen werden hauptsächlich das gesteigerte Bewusstsein und Veränderungen in der Diagnose verantwortlich gemacht. Sicherlich gibt es aber eine hohe Zahl an Kinder und Erwachsenen, die keine Diagnose haben, weil sie auf Autismus nicht untersucht wurden, oder andere, symptombezogene Diagnosen erhielten.
Früherkennung spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung. Als aller erster Schritt ließe sich bereits in Krabbeleinrichtungen und Kindergärten ein Screening einbauen. Das kann natürlich noch keine Diagnose sein, aber eine Sensibilisierung. Kinderärzte, Psychologen und Psychotherapeuten in freier Praxis sind ebenso Ansprechpartner wie Krankenhäuser mit Kinder- und Jugendneuropsychiatrischen Ambulanzen bzw. Ambulanzen für Kommunikationsstörungen und Autismus. Man kann sich aber auch gleich an Therapiezentren für Autismuswenden, wo man Beratung, Diagnostik und Therapie durchführt.
Einer frühzeitigen Erkennung der Störung kommt große Bedeutung zu, damit schnell mit geeigneten Therapien begonnen werden kann. Je früher eine Behandlung stattfindet, umso weniger können sich negative autistische Verhaltensweisen festigen. Die Therapie wird immer auf das jeweilige Kind und sein Bezugssystem abgestimmt.
Zusammengefasst kann gesagt werden, auch wenn Autismus nicht heilbar ist - durch eine frühe Diagnose und Therapie kann der Alltag besser bewältigt, der Leidensdruck für Betroffen und Bezugssysteme wesentlich gemildert werden. Je früher eine Behandlung beginnt, umso weniger können sich negative autistische Verhaltensweisen und Stereotypen festigen. Gerade Kindergärten könnten in der Früherkennung viel mehr eingebunden werden, da sie die erste Bildungseinrichtung für Kinder sind. Das TZA Therapiezentrum für Autismus wird gerade im Bereich der Kinderbetreuungseinrichtungen in den Bundesländern ab 2013 Kooperations- und Bildungsangebote machen.
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