Für rollende Bomben gerüstet
Die Feuerwehren im Wienerwald sind auf Unfälle mit gefährlichen Schadstoffen vorbereitet.
REGION WIENERWALD (mh). Sie sind explosiv, hochgiftig, radioaktiv oder brennen einfach nur verdammt gut. Millionen Tonnen Gefahrgut lagern in heimischen Firmen oder rollen über Straßen und Schienen. Die Bezirksblätter haben sich umgehört, wo im Wienerwald die geheimen Gefahren lauern.
Nur wenige Einsätze
Ignaz Mascha, Kommandant der Feuerwehr Neulengbach-Stadt, beruhigt: "Wir haben nicht mehr als drei bis fünf Schadstoffeinsätze pro Jahr." Doch es muss nicht immer beim Heizöltank bleiben, der beim Einfüllen übergeht. Die Gefahr lauert laut Mascha nicht nur auf der Straße und der Bahn, sondern auch in Firmen in der Region, die Gefahrenstoffe bearbeiten oder für ihre Produktion brauchen – darunter Schwefelverbindungen, Chlorverbindungen und Salzsäure. Sogar im Supermarkt können bestimmte Reinigungsmittel zum Problem werden, wenn sie mit Flammen in Verbindung kommen.
Schadstoffgruppe
Doch der Feuerwehrabschnitt Neulengbach ist gut gerüstet: "Wir haben eine Schadstoffgruppe aus mehreren Feuerwehren, die einmal im Monat zusammenkommt und für den Ernstfall übt". Für Erstmaßnahmen ist Neulengbach mit Vollschutzanzügen und Messgeräten bestens ausgestattet. "Wenn schweres Gerät nötig wird, steht die Feuerwehr St. Pölten-Stadt mit ihrem Schadstofffahrzeug zur Verfügung", sagt Mascha.
Kennzeichnung gefährlicher Stoffe
Auf sogenannten Gefahrenzetteln sind die Hauptgefahren, die von gefährlichen Stoffen ausgehen, in Form eines Symbols dargestellt. Gefahrenzettel sind etwa auf Lastkraftwägen und Zugwaggons, die Gefahrengüter transportieren, oder auf Verpackungen im Haushalt angebracht. Die Einteilung erfolgt nach Gefahrgutklassen.
Diese reichen von explosionsgefährlich (Klasse 1) über entzündbare, nicht entzündbare und giftige Gase (Klassen 2.1 bis 2.3), ansteckungsgefährliche Stoffe (Klasse 6.2) und radioaktive Stoffe (Klasse 7) bis hin zu "verschiedenen gefährlichen Stoffen und Gegenständen" (Klasse 9).
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