Neulengbach: Sorge um Ende der Ruhelage
Bürgermeister Wohlmuth versucht, die Anrainer der Neulengbacher Cottage zu beruhigen.
NEULENGBACH (mh). In der Vorwoche ging die Frist für Stellungnahmen zur geplanten Abänderung des örtlichen Raumordnungsprogramms zu Ende. Darin geht es um die Grundstücke, auf denen in Hinkunft größere Wohnbauten mit mehr als zwei Wohneinheiten errichtet werden dürfen (die Bezirksblätter berichteten).
Baustellenlärm befürchtet
Laut Neulengbachs Bürgermeister Franz Wohlmuth (ÖVP) stapeln sich bereits die schriftlichen Verbesserungsvorschläge besorgter Bürger im Gemeindeamt. Besonders in der Cottage, einem Villenviertel im Stadtteil Haag, häufen sich die Sorgen der Anrainer: "Für uns sind die Kriterien für die Aufteilung der Beschränkungen nicht nachvollziehbar", ärgert sich Joachim Eulenhaupt im Gespräch mit den Bezirksblättern. "Genau in unserem Bereich, wo sich eine Großgrundbesitzerin befindet, wird die Beschränkung der Wohneinheiten ausgenommen." Die Cottage sei ein sehr ruhiger Wohnbereich, der eigentlich ohne Weiteres in eine Wohnstraße umgewandelt werden könne. Gegen eine Bebauung der Grundstücke am Waldrand oberhalb des Villenviertels sei laut Eulenhaupt generell nichts einzuwenden. Es komme auf die Dimensionen an: "Fünf Einfamilienhäuser sind etwas anderes als eine dreistöckige Großbauanlage mit sechzig oder siebzig Wohneinheiten." Eulenhaupt befürchtet jahrelangen Baustellenlärm, Dreck und schließlich ein Verkehrsaufkommen, das die Ruhelage beendet.
Beschluss im April
Bürgermeister Franz Wohlmuth möchte der sachlichen und fachlichen Beurteilung seitens des Raumplaners und des Landes nicht vorgreifen, betont aber, dass in das neue Raumordnungsprogramm vor allem die bereits vorhandene Infrastruktur eingeflossen sei: "In dieser Gasse befinden sich bereits sieben oder acht Wohneinheiten auf einem Grundstück und daher ist Wasser, Kanal und Strom für einen großvolumigen Wohnbau vorhanden." Ein Argument, das Eulenhaupt nicht gelten lassen will: "Die Infrastruktur ist ja im ganzen Gemeindegebiet die gleiche. Wir sind ja nicht mehr in den 1960er-Jahren." Laut Wohlmuth ist jede Stellungnahme zu behandeln, zu beantworten und natürlich auch in Erwägung zu ziehen. Daher sind Änderungen durchaus möglich. Beschlossen werden kann das neue Raumordnungsprogramm frühestens im April vom Gemeinderat.
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