Fuchsräude
Vorsicht beim Spaziergang mit dem Hund
"Achtung, es ist Fuchsräude aufgetreten! Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine. Meiden Sie Wegraine, Wiesen und Felder. Fuchstäude ist für den Hund ansteckend", heißt es auf jenen Schildern, die in Grabensee entlang der Großen Tulln aufgestellt wurden.
BEZIRK TULLN / WIENERWALD. Wie sich die Krankheit äußert, welche Maßnahmen getroffen werden, was die Jägerschaft meint und wie man den Hund retten kann, wenn er infiziert ist – die Bezirksblätter haben nachgefragt.
Behandlung bei Räude
Grundsätzlich sind die Räude Milben, die sich zur Eiablage Gänge in der Haut bohren. Füchse sind dann nicht mehr zu retten, Hunde jedoch schon. Sie leiden zwar unter massivem Juckreiz, der auch so stark sein, kann, dass sie sich durch das Kratzen selbst verletzten können. Aber grundsätzlich kann die Räume beim Vierbeiner relativ schnell geheilt werden, wie Veterinärmedizinerin Melanie Hetzer von der Tierklinik in Mitterndorf weiß: "Eine Behandlung der spinnenähnlichen Tiere sind mit Standardpräparaten wie für Flöhe und Zecken möglich. Dafür gibt es etwa Kautabletten. Und zusätzlich empfehle ich ein Mittel gegen den Juckreiz".
Momentane Lage
Auch wenn St. Pöltens Bezirksjägermeister Johannes Schiesser berichtet: "Im Moment wüssten wir im Bezirk keine gehäuften Fälle." Punktuell komme es jedoch zu vermehrtem Auftreten der Räude, wie auch die Hinweisschilder an der Großen Tulln zeigen. Die genaue Anzahl der betroffenen Füchse sei nur schwer abschätzbar, weil tote Füchse nicht zu melden sind. Jeder Jäger entsorgt diese gleich selbstständig.
Maßnahmen zum Schutz
Aufgrund dessen ersucht die Jägerschaft, Hunde an der Leine zu führen, damit die Gesundheit der Vierbeiner nicht gefährdet wird. Landesjägermeister Josef Pröll sowie Bezirksjägermeister Johannes Schiesser sind sich einig: „Wir ersuchen alle Freizeitnutzer, die markierten Wege nicht zu verlassen und Hunde anzuleinen. Diese können Wildtiere hetzen oder verletzen. Es dient auch zum Schutz der Hunde vor einem etwaigen Befall von Milben und Zecken.“
Hohe Fuchspopulation
Die Übertragung erfolgt meist durch direkten Kontakt oder wenn Füchse beispielsweise denselben Bau nutzen. Derzeit ist die Fuchspopulation hoch, weshalb sich auch die Fuchsräude schneller verbreiten kann. Eine Regulierung der Füchse kann dabei unterstützen, die Verbreitung der Räude einzudämmen. Bereits ein Haarbüschel eines befallenen Fuchses kann für eine Infektion ausreichen. Wird ein befallener Fuchs gesichtet (erkennbar an geringer Scheu sowie fehlendem Haar am Körper und am Schwanz), sollte die örtliche Jägerschaft verständigt werden, um eine Ansteckung von Hunden und weiteren Füchsen zu verhindern.
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