Fluss-Serie Teil 5
Wie sauber ist unsere "Große Tulln"

Luftaufnahme der Kläranlage Maria Anzbach - Laabental am rechten Ufer der Großen Tulln in Markersdorf bei Neulengbach.  | Foto: Kläranlage/F. Hössinger
  • Luftaufnahme der Kläranlage Maria Anzbach - Laabental am rechten Ufer der Großen Tulln in Markersdorf bei Neulengbach.
  • Foto: Kläranlage/F. Hössinger
  • hochgeladen von Karin Kerzner

Die Wasserqualität der Großen Tulln hat sich in den vergangen Jahrzehnten stark verbessert. Bei der Erreichung eines "guten" ökologischen Zustandes sind wir trotzdem nur streckenweise gut dabei. 

WIENERWALD. "Sauberes Wasser zum besten Preis ist das Ziel", sagt der Betriebsleiter der Kläranlage in Markersdorf bei Neulengbach, Franz Hössinger. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie, und somit auch das österreichische Wasserrechtsgesetz, sieht dafür die Erreichung eines "guten" ökologischen Zustandes mit einer Güteklasse II vor. Die Wassergüte-Richtlinien, die von Wassergüte I - "sehr gering belastet" bis IV - "übermäßig verschmutzt", klassifiziert sind, geben die organische Belastung, die Sauerstoffsättigung, den Nährstoffgehalt und vieles mehr an. 

Güteklasse II teilweise erreicht

Die Güteklasse II wird als "mäßig belastet" bezeichnet. Eine gute Sauerstoffversorgung, mäßiger Nährstoffgehalt und mäßige organische Belastung bieten Lebensraum für fast alle Tier- und Algengruppen. Ertragreiche Fischgewässer sind hier zu finden und Wasserpflanzenbestände können größere Flächen bedecken. Wenn man die Abbildungen der Gütebilder der Gewässer NÖ der 70er Jahre mit heute vergleicht, kann man feststellen, dass damals ab Laaben Streckenabschnitte mit einer Güteklasse III eine starke Verschmutzung aufwiesen. Heute liegt vom Ursprung bis Markersdorf die Güteklasse II, also begehrter Lebensraum für viele Tierarten, vor. Die Abwasserreinigung spielt dabei eine zentrale Rolle. Richtung Tulln wird dies aufgrund vermehrter Industrialisierung nur streckenweise erreicht.

Kläranlage Anzbach-Laabental

1979 wurde die Kläranlage in Markersdorf bei Neulengbach mit den Gemeinden Altlengbach, Asperhofen, Laaben, Eichgraben, Maria Anzbach, Neulengbach, Innermanzing, Pressbaum und Würmla in Betrieb genommen. Das Abwasser fließt aus einem 300 Kilometer langen Kanalnetz in den 30 Kilometer langen Sammelkanal in die Kläranlage, die eine Ausbauleistung für 47.000 Einwohner aufweist.

"Die Reinigung erfolgt im Großen und Ganzen nach dem Prinzip wie die Selbstreinigung der Flüsse. Der wesentliche Unterschied, ist der höhere Energieeinsatz", so Hössinger.

Durch Drosselung der Fließgeschwindigkeit setzen sich die festen Bestandteile ab (mechanische Reinigungsstufe). Die verbleibenden zwei Drittel werden von Bakterien (biologische Reinigungsstufe) im Belebungsbecken abgebaut, wofür Luft eingeblasen wird. In Nachklärbecken wird die Fließgeschwindigkeit nochmals reduziert, wodurch sich der Schlamm mit den Bakterien absetzt. Das Wasser kann jetzt zurück in die Große Tulln geleitet werden. Die übrig gebliebene Masse wird mit Hilfe eines Faulturms stabilisiert und zu Faulschlamm und brennbarem Faulgas abgebaut. Mit dem Gas wird ein Blockheizkraftwerk für den Eigenbedarf betrieben. Der Klärschlamm wird zur Kompostierung verwendet. Damit schließt sich der Kreislauf.

Nicht ins Abwasser gehören:

Speisereste, Öle, Motoröl, Chemikalien, Zigaretten, Medikamente, Rauschmittel, Benzin, Reinigungsmittel, Kosmetika, Hygieneartikel, Kondome und Tampons.
Nächste Woche: Die Renaturierung.

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