Wienerwald: O du mein Kreisverkehr
Die Bezirksblätter haben nachgezählt: So viele Autos fahren durch den Neulengbacher Billa-Kreisverkehr.
WIENERWALD (mh). Sie schießen in den letzten Jahren wie Schwammerl aus dem Boden: Kreisverkehre sind „in“. Exakt 399 gibt es davon auf Niederösterreichs Landesstraßen, 20 davon bei uns im Bezirk St. Pölten-Land. Untersuchungen zeigen: Kreisverkehre verkürzen sowohl die Wartezeit für Autofahrer als auch die Unfallhäufigkeit, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) betont. Die Bezirksblätter haben sich in Neulengbach auf die Lauer gelegt und ganz genau gezählt, wie viele Autos pro Stunde durch den Kreisel bei der Sturm-Tankstelle düsen – und wie viele davon aufs Blinken verzichten.
4,3 Prozent blinkten nicht
Geschickt an der richtigen Stelle war Bezirksblätter-Redakteur Michael Holzmann zwischen 7.30 und 8.30 Uhr während der morgendlichen Hauptverkehrszeit mit seinem Schreibblock in Position. Eine Stunde später hatte er 1.182 Kraftfahrzeuge verzeichnet, die den vierstrahligen Kreisverkehr passiert hatten. "Erstaunlicherweise waren darunter nur 51 Nicht-Blinker, also nur rund 4,3 Prozent, die das Verlassen des Kreisverkehrs nicht durch ein Blinkzeichen angezeigt hatten", so Holzmann. Nicht uninteressant: Fünf besonders schlaue Lenker betätigten ihren Blinker vor der Einfahrt in den runden Verkehrsknoten – wohl um zu zeigen, dass sie keine Geisterfahrer-Aktion planen. Erschreckend ist, dass nahezu alle Autofahrer den Kreisverkehr auf dem kürzesten Weg durchschneiden und sich nicht an das Rechtsfahrgebot halten, das vorschreibt, den Kreisel am rechten äußeren Rand zu befahren. "Die Einführung der Kreisverkehre hat nur Vorteile gebracht", sagt Bürgermeister Franz Wohlmuth (ÖVP) auf Anfrage der Bezirksblätter. "Der Verkehr läuft flüssiger und es gibt weniger Unfälle".
Zur Sache
Den Billa-Kreisverkehr in Neulengbach haben am 11. Mai zwischen 7.30 und 8.30 Uhr 1.182 Autos benützt. Darunter waren 51 Nicht-Blinker, also rund 4,3 Prozent.
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