"Das ist wirklich ganz grauslig"
Im Frühling starten wieder die Flurreinigungsaktionen, um Gemeinden vom angesammelten Müll zu säubern.
HERNSTEIN. Der Frühling kehrt zurück und die Sonne lockt wieder in die Natur. Leider bietet sich dem Spaziergänger derzeit vielerorts ein unschönes Bild: der Müll fällt besonders unangenehm auf und er ist praktisch überall.
In den Hernsteiner Ortsteilen krempelten sich daher am Samstag mehr als 100 freiwillige Helfer die Ärmeln hoch und sammelten stundenlang den angesammelten Müll ein. Auch Bürgermeister Leopold Nebel war in der Ortschaft Grillenberg mit dabei. "Die Menschen sollten aufgerüttelt werden, damit sie ihren Müll in der nächsten Mülltonne entsorgen und nicht in der Natur", sagt er. Nach Meinung des Bürgermeisters sind Gedankenlosigkeit und Bequemlichkeit die Gründe dafür, warum der Müll einfach fallen gelassen werde.
In Summe komme so in etwa ein Container voll Müll zusammen, meint Karin Steiner vom Verschönerungsverein und Organisatorin der Aktion. "Hauptsächlich sind das Reste von Essensverpackungen, McDonalds-Reste, leere Dosen, aber auch die ekligen Flaschen, in die die LKW-Fahrer ihre Notdurft verrichten", meint sie. "So müssen sie nicht stehenbleiben - das ist wirklich ganz grauslig." So entstünden teilweise richtig kleine Müll-Deponien. Diesmal sammelten die Freiwilligen insgesamt einen Container voll Müll ein.
Um die Menschen für das Problem zu sensibilisieren, setzt die Hernsteiner Vizebürgermeisterin Michaela Schneidhofer auf die Einbindung der Kinder. Sie ging am Samstag mit gutem Beispiel voran und beteiligte sich mit der Feuerwehrjugend an der Flurreinigungsaktion. "Wenn man als Kind schon mit dabei ist beim Einsammeln und sieht, was das für eine Arbeit ist, dann überlegt man sich das dreimal selbst einfach Müll liegen zu lassen", glaubt sie. "Ich bin auch dafür, dass jeder, der bei so etwas erwischt wird, als Strafe Müll einsammeln muss - dann schafft man dafür ein Bewusstsein." Eine Lösung die Bgm. Nebel grundsätzlich unterstützen würde. "Diese Idee ist sehr gut und ich unterstütze das voll und ganz", meint er. "Leider fehlt uns da die rechtliche Handhabe dafür."
Doch wen der Müll in der eigenen Gemeinde stört, kann auch von sich aus aktiv werden. Der Müllverband Niederösterreich unterstützt die alljährlichen Flurreinigungen unter dem Motto "Stopp Littering" und stellt sowohl Handschuhe, Plastiksackerln, Warnwesten und Müllcontainer zur Verfügung - nach der Aktion wird die Ausrüstung und die gefüllten Container wieder abgeholt. Die Entsorgung geht auf Kosten des Müllverbandes - und mitmachen kann jeder.
Zur Sache:
Der Müllverband Baden sammelte in Hernstein im vergangenen Jahr rund ein halbe Tonne Müll ein, bezirksweit waren es 26,97 Tonnen. Wer sich bei den Flurreinigungsaktionen beteiligen möchte, hat an folgenden Terminen im Bezirk die Möglichkeit: 27. März in Hirtenberg, 28. März in Enzesfeld-Lindabrunn, Deutsch-Brodersdorf, Heiligenkreuz, Blumau-Neurißhof, Altenmarkt / Triesting und Alland.
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