Grausig
Grausig
Ich bin wieder auferstanden,
bin ew´ge Zeit herumgekrochen,
such noch immer einige Knochen.
Alle sind nicht mehr vorhanden!
Der Zahn der Zeit hat dran genagt,
hat dran gekiefelt und geknabbert,
gelegentlich sich angesabbert.
Ich bin wirklich sehr verzagt!
Was soll ich bloß auf Erden tun?
Die Hosenbeine sind zerrissen,
mein Totenhemd total zerschlissen.
Ich kann nicht mehr in Frieden ruh´n!
Hab einen Riesendurst nach Blut,
muss unbedingt ein Opfer haschen,
es gierig auf der Stell´ vernaschen! –
So jung, so zart – wie gut das tut!
Das war ein Lebenselixier!
Ich werd´ erneut mein Leben meistern
und schaurig bis zum Morgen „geistern“.
Fühle genügend Kraft in mir!
Werd´ weiter durch die Gassen zieh´n.
Doch will ich nicht total verrotten!
Schlüpf endlich raus aus den Klamotten –
´s war wieder einmal Halloween!
Ferdinand REINDL
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