Wahlfreiheit sichern - Wahlärzte müssen bleiben
Eine Abschaffung der Wahlärzte, wie von der SPÖ vorgeschlagen, kommt für die Volkspartei nicht in Frage. Wahlärzte garantieren Wahlfreiheit und Versorgungsdichte, argumentieren die LAbg. Thomas Steiner und Christoph Wolf für die Beibehaltung.
Im Burgenland gibt es derzeit 234 Kassenärzte und 286 Wahlärzte, 75 Prozent davon sind Fachärzte. „Das jetzige System stellt die Wahlfreiheit und Versorgungsdichte für Patienten sicher und stellt den Patienten in den Mittelpunkt“, hebt LAbg. Thomas Steiner die Vorteile des derzeitigen Systems hervor. „Wir wollen die Wahlfreiheit beibehalten und sicherstellen, dass jeder Burgenländer in seiner direkten Umgebung einen Arzt besuchen kann.“
Insbesondere in der Stadt Eisenstadt und im Bezirk Eisenstadt-Umgebung sprechen die Zahlen eine klare Sprache: Der Großteil des Angebots wird von Wahlärzten getragen.
Eisenstadt 26 Kassenärzte 79 Wahlärzte
Eisenstadt Umgebung 27 Kassenärzte 36 Wahlärzte
Quelle: Ärztekammer Burgenland
Als Volkspartei Burgenland setzen wir uns deshalb schon länger dafür ein, den Hausarzt als erste Anlaufstelle flächendeckend im Burgenland zu erhalten. „Bereits jetzt gibt es große Schwierigkeiten bei Nachbesetzungen von allgemeinmedizinischen Kassenstellen im ländlichen Raum. Diese Situation wird durch die große Zahl der bevorstehenden Pensionierungen noch verschärft“, so Steiner.
Die Vorschläge der Volkspartei Burgenland im Überblick:
• Gruppenpraxen erleichtern:
Kooperationen zwischen Hausärzten müssen genauso möglich sein wie zwischen Fachärzten und Gesundheitszentren.
• Arzt-Arzt-Anstellungen:
Berufsrechtlich können freiberuflich tätige niedergelassene Ärzte andere Ärzte (des gleichen Faches) anstellen. Jedoch verhindern die Kassenverträge derzeit eine Anstellung: Weder ein Werk- noch ein freier Dienstvertrag ist bei niedergelassenen Ärzten möglich.
• Landesförderungen:
Junge Ärzte können sich die Einrichtung einer neuen Praxis oft nicht leisten. Hier muss das Land Burgenland gegensteuern und ein Konzept für Förderungen erstellen.
SPÖ-Vorstoß völlig undurchdacht
Als starke Alternative im Burgenland sprechen wir ein Thema an, das alle Burgenländer berührt und versuchen, eine nicht optimale Situation zu verbessern. „Wir wollen kürzere Wartezeiten bei Arztbesuchen, eine gesundheitliche Grundversorgung vor der Haustüre, eine Ausweitung der Öffnungszeiten und eine Entlastung der Ambulanzen in den Krankenhäusern“, stellt LGF Christoph Wolf klar.
Um diese Ziele zu verfolgen, muss der Hausarzt die erste Anlaufstelle für Patienten bleiben. Das benötigt die Stärkung und Unterstützung der Hausärzte durch flexiblere Regelungen orientiert am regionalen Bedarf sowie eine bessere Entlohnung, die Ermöglichung von Gruppenpraxen und eine Förderung der Erstausstattung für junge Ärzte als Anreiz.
„Wenn man, wie in der SPÖ vorgeschlagen, damit aufhört, dem Patienten einen Teil der Kosten des Wahlarztbesuches zu refundieren, richtet man unser medizinisches System zu Grunde“, kritisiert Wolf. „In vielen Bereichen, insbesondere auch in der ländlichen Region, gibt es im Kassensektor einfach kein Angebot. In anderen Bereichen wartet man bei Kassenärzten oft monatelang auf einen Termin. Wer akut ein Problem hat, wendet sich an Wahlärzte“, so Wolf.
Darüber hinaus haben viele Physiotherapeuten, Psychotherapeuten, Logopäden, etc. oft gar keine Kassenverträge und die Patienten, die auf diese Dienste angewiesen sind, müssten die gesamten Kosten für jeden Besuch tragen.
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