"Saubere" Wärme für Feldkirchen
Das geplante Biomasseheizwerk am ehemaligen Dulle Areal wird spruchreif. 350 Objekte sollen angeschlossen werden.
FELDKIRCHEN (fri). Auf einem 5.000 Quadratmeter großen Grundstück am ehemaligen Dulle Areal will Johann Hafner, Geschäftsführer der Regionalwärme Gruppe, welche schon 19 Biomasseheizwerke in Kärnten betreibt , ein weiteres innovatives Biomasseheizwerk errichten.
"Erhebungen haben gezeigt, dass es im Raum Feldkirchen durchaus Bedarf an alternativen Energieformen gibt. Wir haben uns mehrere Standorte angeschaut und sind fündig geworden", so Hafner. "Rund 15 Millionen Euro werden in die Adaption des Standortes investiert. Dazu gehören der Bau des innovativen Heizwerkes, in dem auch Wärmepumpen sowie eine kleine Anlage zur Ökostrom-Produktion inkludiert sind, aber auch der Ausbau des Transportnetzes."
Kaum Emissionen
Weil es sich bei dem Betriebssystem um eine vollkommen neuartige Technologie handelt (eine ähnliche Anlage wurde bereits im Krumpendorf und Ebenthal in Betrieb genommen), werden kaum Schadstoffe durch Abgase frei. "Im Regelfall beträgt die Abgastemperatur 150°C, bei unserem System jedoch nur noch 15°C", geht Hafner ins Detail. "Dem Rauchgas wird nochmals Wärme entzogen. Dann wird es gefiltert und ausgeschieden. Rauch im herkömmlichen Sinn ist kaum mehr sichtbar. Zudem wird so effizient gearbeitet, dass wir für die gleiche Menge Energie um 33 Prozent weniger Rohstoffe brauchen wie vergleichbare Anlagen."
Dieses System, das gemeinsam mit dem technischen Büro für "Aste Energy" entwickelt wurde, ist heuer mit dem "Energy Globe Award" des Landes ausgezeichnet worden.
Beratung ab Jänner
Weil das Gebäude selbst aus Vollbeton gebaut und auf Schallschutz geachtet wird, soll es keine Lärmbelästigung für Anrainer geben. Auch die Abgase sind vernachlässigbar. "Durch die Entschwadungsanlagen gibt es auch keinen Wasserdampf, der entweicht", erklärt Hafner. Ab Jänner soll im Feldkirchner Installationsbetrieb Spitzer vorübergehend ein Büro zur Energieberatung der Regionalwärme Feldkirchen GmbH eingerichtet werden. "Dabei wird es Beratungsgespräche für Interessierte geben, bei denen erklärt wird, wie ein Umstieg von Öl oder Gas auf Fernwärme funktionieren kann.“
Ein Umstieg ist für alle möglich
Rund 350 Objekte könne man mit der Anlage vorerst betreuen, allerdings sei eine Erweiterung möglich. "Die Biomasse für das Heizwerk wird aus der Region rund um Feldkirchen kommen und die Jahresproduktion liegt vorerst bei 18 Millionen Kilowatt pro Stunde."
Einen Umstieg auf grüne Fernwärme kann sich auch Bgm. Martin Treffner (ÖVP) für öffentliche Gebäude gut vorstellen. "Das Projekt liegt beim Land zur Begutachtung und wir rechnen mit Baubeginn im Frühling", so Treffner. "Selbstverständlich werden auch die Anrainer vom Bauvorhaben informiert. Niemand wird übergangen. Dank des Projektes haben wir nun die Möglichkeit uns von Gas und Öl zu verabschieden und auf heimische Ressource Holz umzusteigen."
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