Breitensport in freiem Gelände: Tourengehen boomt
Ein Profi erläutert, worauf man achten sollte.
FAISTENAU/HINTERSEE/St. GILGEN (lin). Skitourengehen boomt. Die Skisindustrie meldet atemberaubende Zuwachsraten. Die Umsätze bei Tourenausrüstungen haben jene der Alpinskier bereits überholt. Das Wandern mit Ski und Fell an den Beinen ist also ein Breitensprot geworden - kein Berg ist vor den Tourengehern mehr sicher. Aber ganz so locker geht Skitourengehen dann auch wierder nicht. Der Faistenauer Wanderführer Wolfgang Kinz führt Anfänger und Fortgeschrittene in "seine" Osterhorngruppe und erklärt, worauf zu achten ist:
Ohne Kondi geht gar nichts
"Zumindest macht es wenig Spaß", sagt Kinz. "Wer sich mit hochrotem Kopf nach Luft ringend hinterher schleppt, wird die Natur nicht genießen können, und manchmal muss man den Mut haben umzudrehen. Aber die Regel am Berg ist: Die Gruppe richtet ihr Tempo nach dem Schwächsten. Wer das nicht akzeptiert muss die Gruppe verlassen", sagt Kinz. Darin unterscheidet sich das Skigehen übrigens nicht vom Wandern im Sommer. Aber es gibt es was noch wichtigeres beim Skiwandern:
Skifahren Können
Wen das Bergauf-Gehen anstrengt, der geht halt langsam, macht öfter Pausen und kommt trotzdem oben an. Dann aber kommt die Abfahrt im freien Gelände. "Skifahren ist Voraussetzung, das können wir unseren Kunden nicht lernen,", sagt Kinz. "Da hab ich Leute erlebt, die gefragt haben, wo denn jetzt die Piste sei. Und wenn dann der Schnee schwer, die Hänge steil und die Verhältnisse schwierig sind und die Kraft nachgelassen hat, dann können Abfahrten ganz schön mühsam werden."
Sicherheit vor allem anderen
Acht Stunden lang dauert ein Skitourentag mit Wolfgang Kinz und dem Verein Tourenlehrpfad Salzkammergut. Für 30 Euro gibt es zuerst ein paar Stunden Theorie über Material, Lawinen, Wetterbericht oder körperliches Training. Dann geht es ins Gelände auf die Loipersbacher Höhe, den Faistenauer Schafberg, das Zwölferhorn oder das Königsberghorn, vorbei an Schautafeln die nicht nur zum Thema Skitouren, sondern auch zum Naturschutz Lehrreiches zu bieten haben.
Erst teuer, dann billig
Wer keine Ausrüstung hat und alles neu kaufen will, muss mit 1.500 bis 2.000 Euro rechnen. Skier, Stöcke, Bindung, Felle, Schuhe und Kleidung bis hin zum Lawinen-Pipser, Sonden und Schaufeln haben ihren Preis. Dann aber steht dem außergewöhnlich gesunden Sport in der freien Natur nichts mehr im Weg.
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