Standorte rappelvoll – bald weniger "Zaster"?

Kommen auf die beiden Lebenshilfe-Einrichtungen im Bezirk bald Kürzungen zu?
10Bilder
  • Kommen auf die beiden Lebenshilfe-Einrichtungen im Bezirk bald Kürzungen zu?
  • hochgeladen von Judith Kunde

BEZIRK (juk). Soziallandesrätin Gertraud Jahn und Landeshauptmann Josef Pühringer sowie die Interessensvertretung Sozialunternehmen feilschen darum, wieviel und auf welche Art im Sozialbereich eingespart werden muss. In vielen sozialen Einrichtungen wächst nun die Sorge vor Kürzungen. Bis zu 500 Arbeitsplätze könnten in den nächsten Jahren allein in den Lebenshilfe-Einrichtungen in ganz Oberösterreich nicht mehr neu besetzt werden, befürchtet die Gewerkschaft.

Auch die beiden Lebenshilfe-Standorte Münzkirchen und Eggerding wären davon betroffen. Und das, obwohl etwa in Münzkirchen sowohl die Werkstätte mit 48 Plätzen, als auch das Wohnheim mit 25 Plätzen ausgelastet sind. Seit Jahren gibt es mehr Anfragen als Plätze, die Warteliste ist lang. Vom gestiegenen Betreuungsaufwand ganz zu schweigen. "Der demographische Wandel geht auch an uns nicht vorbei, unsere Klienten werden immer älter. Gleichzeitig bekommen wir mehr Menschen mit besonderen Bedürfnissen", so der Münzkirchner Werkstätten-Leiter Gerhard Lautner. Weniger Personal bei höherem Betreuungsaufwand, dabei müssten vor allem Eltern und Klienten draufzahlen, findet Maria Bachmaier. "Wir müssen aufpassen, dass wir keine Rückschritte machen", warnt die Vorsitzende der Schärdinger Arbeitsgruppe der Lebenshilfe.

Besonders ältere Eltern, deren erwachsene Kinder auf einen Platz warten, werden von Zukunftssorgen geplagt. Auf der Straße stehen müsse im Notfall zwar niemand, doch längere Wartezeiten oder ein Platz in einer weiter entfernten Einrichtung sind nicht ausgeschlossen. Sparmaßnahmen waren auch der Grund, warum 2015 der betreute Urlaub der Lebenshilfe-Bewohner gestrichen wurde. "Die meisten Menschen sehen das nicht tragisch" so Lautner. "Doch man muss sich vor Augen führen, welche Entlastung zehn freie Tage für Familien von behinderten Menschen sind."

Urlaub gestrichen
Die betroffenen Familien selbst protestieren nach Erfahrung von Lautner und Bachmaier kaum gegen die drohende Verschlechterung ihrer Situation. "Die Eltern sind meist sehr still", meint Bachmaier. "Vielleicht haben sie keine Kraft mehr zu kämpfen, weil sie sich schon vieles erkämpfen mussten." Für Gerhard Lautner ist klar, dass Menschen mit Behinderung ein genauso schönes Leben verdient haben wie Menschen ohne Behinderung: "Unsere Klienten haben ein Recht auf ein Leben in Würde."

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Schärding auf MeinBezirk.at/Schärding

Neuigkeiten aus Schärding als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Schärding auf Facebook: MeinBezirk.at/Schärding - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Schärding und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.