Damit das alte Handwerk nicht ausstirbt
KEFERMARKT. Alte Handwerkstechniken drohen auszusterben. Der Verein "Mühlviertel Kreativ" hat sich Gedanken gemacht, wie man diesem Trend entgegenwirken kann. Ergebnis der intensiven Überlegungen sind die "Kreativ-Werk-Tage", die von 3. bis 5. August im Bildungs- und Veranstaltungszentrum Schloss Weinberg über die Bühne gehen.
Ein Pilotprojekt im Vorjahr war auf derart großes Interesse gestoßen, dass die Verantwortlichen an einer Fortsetzung arbeiteten, die von der Leader-Region Mühlviertler Kernland gefördert wird. Und so fließen insgesamt 34.000 Euro in das Projekt, das heuer startet und auf drei Jahre ausgelegt ist.
Sieben verschiedene Handwerkstechniken stehen Anfang August in Weinberg auf dem Programm: Zwirnkopf nähen (Trainerin: Sabine Krump, Ried/R.), Korb wickeln (Karin Theresa Öhlinger, Königswiesen), Terrakottakeramik gestalten (Nikola Jakadofsky, Rechberg), Wolle spinnen (Doris Reichert, Engerwitzdorf), Spitzen klöppeln (Gabriele Brandstötter, Kefermarkt), Hinterglas malen (Manuela Eibensteiner, Freistadt) und Besen binden (Willi Robeischl, Gutau). "Und das Interesse ist groß", sagt der Leiter von Schloss Weinberg, Markus Ladendorfer. "Von den 50 Plätzen sind bereits 30 vergeben."
"Wir wollen, dass die Seminarteilnehmer eine gute Basis für die Umsetzung von alten Handwerkstechniken daheim in der eigenen Werkstatt erhalten", sagt Mühlviertel-Kreativ-Obfrau Christa Oberfichtner. Die einzelnen Seminare dauern ein bis drei Tage. "So kommen Anfänger aber auch leicht Fortgeschrittene auf ihre Rechnung und können konzentrierter lernen und arbeiten." In der vorjährigen Pilotphase waren die Teilnehmer zu 80 Prozent männlich und kamen zu rund einem Drittel aus dem Bezirk Freistadt.
Ein wesentliches Element des Konzeptes der Kreativ-Werk-Tage ist, dass den Handwerkstrainern Seminarbegleiter als Vermittler zur Seite gestellt werden. Diese didaktisch geschulten Assistenten sorgen für detaillierte Seminarunterlagen und eine fachlich fundierte Dokumentation. Die Teilnehmer können fertige Werkstücke mit nach Hause nehmen und dank der Unterlagen daheim üben und dafür sorgen, dass die alten Handwerkstechniken weiter überleben.
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