Mit flotten und flachen Sprüchen auf Wählerfang
HC Strache und Manfred Haimbuchner begeisterten auf dem Grieskirchner Kirchenplatz Hunderte Menschen.
GRIESKIRCHEN (raa). Mit reichlich Verspätung erreichten die beiden FPÖ-Granden die Grieskirchner Gemeindegrenze. Schuld waren keine Grenzkontrollen sondern ein satter Stau. Endlich angekommen ging Manfred Haimbuchner verbal gleich in die Vollen und zog über die oberösterreichische Regierung her. Haimbuchner beschwor einmal mehr, doch "Herr im eigenen Land zu bleiben". Dazu bekamen nicht nur die anderen Parteien sondern auch namentlich Politiker wie Johanna Mikl-Leitner, Rudi Anschober oder Reinhold Entholzer ihr Fett weg. Mit mitunter flachen Sprüchen hatte Haimbuchner die Lacher im Publikum auf seiner Seite.
Es ging in seiner launigen Rede um kleine wie um große Politik. Kritisiert wurde alles und jeder – eigene Lösungsvorschläge beschränken sich auf die Eindämmung der Zuwanderung. Zwar betont Haimbuchner immer wieder das Recht auf Asyl, kritisiert darin allerdings die mangelnde "Anpassung in unserem Land". Obwohl er sich von jeder Hetze seitens der FPÖ vehement distanzierte, beschwor er die "Völkerwanderung, die unser Land zum Kippen bringt".
Der wirkliche Höhepunkt des frühen Abends war aber sicherlich HC Strache, der schon bei frenetischem Applaus die Bühne bestieg. Straches Spektrum zog sich quer durch die Innen- und Außenpolitik Österreichs. Kein gutes Haar ließ er an der aktuellen Wirtschaftspolitik. "Wenn jemand langzeitarbeitslos ist, wäre es schon sinnvoll, wenn er sich täglich um 8 Uhr morgens bei der Gemeinde meldet, um einen Gemeinschaftsdienst zu verrichten", so Strache. "Dann hätte er keine Zeit, daneben pfuschen zu gehen, um am Ende mehr zu verdienen als einer, der Vollzeit beschäftigt ist."
Schon schnell war der FPÖ-Chef aber bei seinem Lieblingsthema, den Flüchtlingen angelangt. "Echten Flüchtlingen aus Kriegsgebieten müssen wir mit Anstand, humanitärer Hilfe einen Schutz auf Zeit sicherstellen – aber das ist die Minderheit", wie Strache nicht müde wird zu betonen. Und wieder schürte er die Angst der Menschen, indem er behauptet, selbst Geheimdienstleute würden bestätigen, dass radikale Islamisten eingeschleust werden um hier "terroristische Aktivitäten zu setzen". Der Wahrheitsgehalt solcher und ähnlicher Äußerungen sei dahingestellt, Fakt ist, dass solche Sätze scheinbar gerne gehört werden.
Die "Heimat-Tour" war eine Wahlkampfveranstaltung par excellence: flotte Sprüche, derbe Beleidigungen und eine bierselige Stimmung.
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