Engagiert in Oberndorf

Gitti Brown (grüner Pulli), dahinter Carmen Schätzer und die Gruppe syrischer Kriegsflüchtlinge.
  • Gitti Brown (grüner Pulli), dahinter Carmen Schätzer und die Gruppe syrischer Kriegsflüchtlinge.
  • hochgeladen von Michaela Ferschmann

OBERNDORF (fer). „Zwei Mal war unser schönes altes Haus in der Alten Landstraße schon überschwemmt. Aber wir haben uns jetzt damit abgefunden, man passt sich einfach an. Und beim nächsten Mal arbeitet das neue Schneckenwerk vielleicht eh gut,“ erzählt Gitti Brown, pensionierte Leiterin des Flachgauer Hilfswerks. Die 70-jährige ist seit neun Jahren in Pension, ihr Mann, ein gebürtiger Engländer arbeitet noch im Haus: Er fertigt Hammerklaviere an, wenn die Flut wieder kommt, werden diese auf Gurten nach oben gezogen. „Man muss sich nur zu helfen wissen“, lacht die gelernte Krankenschwester, die nach ihrer Pensionierung begonnen hat, bei der Arbeitsgruppe 'Asyl in Oberndorf' mitzuarbeiten. „Ich habe mich für die Integration von Asylbewerbern interessiert, und schon haben sie mich als Leiterin der Gruppe eingesetzt“, erzählt die gebürtige Oberösterreicherin. Zehn Ehrenamtliche, darunter sind Lehrer und Gemeindepolitiker aller Fraktionen, arbeiten je fünf Stunden pro Woche im Auftrag der Gemeinde für die Betreuung von Flüchtlingen. „Dezeit haben wir 13 syrische Flüchtlinge in den Asylbewerberwohnungen der Gemeinde in der Watzmannstraße untergebracht“, erzählt Gitti Brown. Die Leiterin des Jugendzentrums, Carmen Schätzer, sowie ein weiterer Sozialarbeiter betreuen die Flüchtlinge ebenfalls. „Die Nachbarn unserer Syrer haben sich wirklich positiv verhalten. Die Asylbewerber wurden gut aufgenommen. Das ist eine Art der Integration, wie sie funktionieren kann. Wenn jede Gemeinde eine kleine Gruppe aufnimmt, ist das besser als Riesenlager irgendwo aufzubauen,“ macht sich Gitti Brown stark für diese Art der Flüchtlingsbetreuung. „Und Oberndorf bietet soviel, wovon auch unsere neuen Mitbürger profitieren können: Die Schulen, die Nähe zur Stadt Salzburg und die ausgezeichnete Bahnverbindung sind nur ein paar der vielen Vorzüge, die diese kleine Stadt zu bieten hat“, schwärmt die engagierte Oberndorferin, die auch stolz darauf ist, wenn sie in Übersee „Stille Nacht“ hört: „Als ich es vor ein paar Jahren zu Weihnachten in einer Kirche in Neuseeland hörte, wurde mir ganz warm ums Herz. Das Lied kommt aus unserer Heimat.“

Zur Sache:

Seit 1945 sind mehr als zwei Millionen Flüchtlinge nach Österreich gekommen, fast 700.000 Menschen sind geblieben. 250 syrische Flüchtlinge, die besondere Schutzbedürfnisse aufweisen, wurden 2014 in Zusammenarbeit mit UNHCR in Österreich aufgenommen. Dieses Programm ist bereits abgeschlossen. 250 syrische Flüchtlinge wurden im Rahmen der Familienzusammenführung in Österreich aufgenommen, dieses Programm ist ebenfalls abgeschlossen. Dieser Teil des Programmes wurde direkt von den österreichischen Behörden und IOM ohne Beteiligung von UNHCR durchgeführt. Im Rahmen eines zweiten Aufnahmeprogrammes sollen zusätzlich 1.000 syrische Flüchtlinge in Österreich aufgenommen werden. Auch dieses Programm wird wieder zweigeteilt durchgeführt.

Gitti Brown

„Die Realität ist, dass Millionen Menschen (aus verschiedenen Gründen) auf der Flucht sind und ein kleiner Teil nach Österreich kommt, hier müssen sie nach den gesetzlichen Vorgaben entsprechend behandelt werden. Dass hierbei viele Privatpersonen unterstützend mitarbeiten ist nicht eine Frage des (sogenannten) Gutmenschen, sondern eine menschliche Verpflichtung!“

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