Vor 60 Jahren 1. Weltmeister!
Er schrieb Rennrodel-Geschichte: der Imster Josef („Sepp“) Thaler. Vor 60 Jahren wurde er in Oslo der 1. Rodel-Weltmeister!
IMST (HS). „I kånn mi nou guat erinnere, wia döis doube in Oslo gwöi-se isch“, erzählt Sepp Thaler von früher. Knapp nach Kriegsende gab es eine starke Aufwärtsentwicklung im Rennrodelsport. Und einige junge Imster Rodelsportler mischten erfolgreich mit und begründeten die Rennrodel-Hochburg Imst.
Unter ihnen auch Sepp Thaler, ein unerschrockener Draufgänger und eifriger Trainierer. Nach einem Staatsmeister-Titel mit Doppelsitz-Partner Alois Posch (Imst) und einem Spitzenplatz bei der Europameisterschaft in Davos (Schweiz) wurde er 1955 für die erste Rodel-Weltmeisterschaft in Oslo in die Nationalmannschaft berufen. Dort ging er mit dem Steirer Hans Krausner an den Start – und holte gleich auf Anhieb den WM-Titel.
Riesen-Sensation!
Das war für die Sportwelt von damals ein echte Sensation und hatte natürlich auch ein Riesen-Hallo in der Heimat zufolge. Der Empfang nach seiner Heimkehr aus Norwegen in Imst war gigantisch.
Schon in Innsbruck wurden die beiden abgeholt (Thaler: „Der Hoade Rouman isch eigens mit sein Opel åchegfåhre ...“), im Hotel Post in Imst gab es ein rauschendes Fest. Der damalige Imster Bürgermeister Josef Gstrein gratulierte.
Pikantes Detail am Rande: der junge Imster Weltmeister Sepp Thaler durfte sich als Präsent der Gemeinde etwas aussuchen: entweder einen Baugrund oder einen Pokal. Er entschied sich für zweiteres ...
Im Detail:
Sie waren lupenreine Amateure damals: die Imster Rennrodler wie Sepp Thaler. Sie mussten für ihr Sportgerät ebenso aufkommen, wie für die Sportbekleidung. Einzig der Nationalmannschafts-Pullover wurde vom Rodelverband gestellt. Aber den durfte der frischgebackene Weltmeister aus Imst nicht behalten – er musste ihn nach dem Bewerb wieder zurückgeben!
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