Wechseljahre auch beim Mann

Informierten: Leiter der Arbeitsgruppe für Andrologie und Infertilität der Urologie Germar-Michael Pinggera, Moderator Dieter zur Nedden sowie Facharzt für Radiologie Ferdinand Frauscher
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  • Informierten: Leiter der Arbeitsgruppe für Andrologie und Infertilität der Urologie Germar-Michael Pinggera, Moderator Dieter zur Nedden sowie Facharzt für Radiologie Ferdinand Frauscher
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Während bei Frauen die Wechseljahre sehr schnell bemerkt werden, sinkt der Testosteronspiegel des Mannes im zunehmenden Alter sehr langsam, sodass Veränderungen oftmals nicht wahrgenommen werden. Um mehr Aufmerksamkeit zu schaffen, widmete sich MINI MED vergangenen Dienstag im Hörsaal der Frauen-Kopf-Klinik Innsbruck dem Thema Männergesundheit. Unter der Moderation von Dieter zur Nedden, referierten dazu der Leiter der Arbeitsgruppe für Andrologie und Infertilität der Urologie, Germar-Michael Pinggera, sowie Ferdinand Frauscher, Facharzt für Radiologie, über Therapien bei Testosteronmangel und Prostataerkrankungen. Hormonmangel bewirkt oftmals ein sinkendes Leistungsniveau, aber auch ein mangelndes Interesse an Intimität. "Hormonersatztherapien können hier helfen und zudem Übergewicht reduzieren sowie das Herzinfarktrisiko senken", so Pinggera. Aber auch in der Bildgebungsdiagnostik bei Prostataerkrankungen gibt es einige Neuerungen. Dazu Frauscher: "Die blinde Biopsie ist überholt, denn neue Technologien sind da – das Geld dafür allerdings leider nicht."

Die Wechseljahre beim Mann
Ab dem vierzigsten Lebensjahr sinkt der Testosteronspiegel des Mannes jedes Jahr um 1,75 %. Wird der Testosterongehalt im Körper zu niedrig, leiden viele Männer an geistiger und körperlicher Antriebslosigkeit, aber auch das sinkende Interesse an Sex, Potenzprobleme sowie Depressionen können hinweisende Symptome sein. Neuen Studien zufolge, wirkt sich ein normalisierter Testosteronspiegel positiv auf viele Körperfunktionen aus. So konnte durch Hormonersatztherapien, Zucker sowie Cholesterin reduziert werden und so auch das Herzinfarktrisiko gesenkt werden. Die Ersatzhormone werden dabei meist in Spritzen oder in Form von Salben verabreicht und Nebenwirkungen sind neuen Erkenntnissen zufolge weitaus geringer, als früher angenommen wurde.

Erkrankungen der Prostata
Bei Prostataerkrankungen gilt vor allem der PSA-Wert als hilfreich, ein erhöhter Wert darf dabei aber nicht mit Prostatakrebs gleichgesetzt werden. Bei 88% der untersuchten Männer wurde ein falsch positives Ergebnis dieses Wertes diagnostiziert. Dies lässt sich vor allem dadurch erklären, dass auch andere Faktoren wie beispielsweise Geschlechtsverkehr oder Radfahren den Wert kurzfristig erhöhen können. Daher ist eine Überprüfung über einen längeren Zeitraum sinnvoller und exakter. Bei der Vermeidung bzw. Verminderung des Risikos von Prostataerkrankungen spielt vor allem die Ernährung eine große Rolle. Fast Food gilt hier als Gift für die Prostata. Im Bereich der Prostatauntersuchungen gibt es vor allem Neuerungen bei der Bildgebungsdiagnostik von Prostatakarzinomen. Rektale Untersuchungen und blinde Biopsien gelten heute als überholt. Problem bei den neuen Untersuchungen ist jedoch, dass diese teuer sind und oftmals von den Krankenkassen nicht getragen werden.

Mehr Infos finden Sie hier.

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