Persönliche Nachsendung – Barbara Zoller †
Barbara – Dir – als Reiseproviant mitgeben.

Barbara Zoller †  vor dem großen Hypo Logo - HCT.
Irgendwann um 2000. | Foto: Herbert Waltl - Hypo Archiv
21Bilder
  • Barbara Zoller † vor dem großen Hypo Logo - HCT.
    Irgendwann um 2000.
  • Foto: Herbert Waltl - Hypo Archiv
  • hochgeladen von Herr.Bert Waltl

(23. Mai 2024/wh) - Ich bin traurig. Wehmütig. Bin es immer dann, wenns passiert. Traurig. Ja. Der Tod von jedem von uns zeigt die Endlichkeit unseres Daseins drastisch auf. Die Barbara ist nicht mehr. Hat den aufopfernden Kampf DAGEGEN verloren. Auf ihrer Facebook-Seite gesehen. „Arbeitet bei Glücklich in der Pension.“ Wie bezeichnend und humorvoll beschrieben. Gleichaltrig - hat mich ihre Beharrlichkeit, ihr positiver Glaube, der Mut und die Entschlossenheit – auch immer fasziniert und motiviert.

Erinnerungen.

Es ging um die Verabschiedung der Barbara aus der Bank. Ich sollte ihr helfen, dieses Fest zu organisieren. Gerne. Besuch bei ihr zuhause. Gerade halbwegs erholt von den Strapazen im Kampf gegen den „heimtückischen“ und fast unsichtbaren Gegner. Aber wohlauf. Kämpferisch. Positiv. Strahlend. Mutig. „Ich brauche dazu italienische Musik!“ Die Liebe zu Italien, zu Venedig ließ ihre Augen glänzen, – „Ich möchte so gerne einige Zeit in Venedig leben!“ Wie wir wissen, war ihr das vergönnt gewesen. 2018 ist sie in Pension gegangen. Am Weltspartag. Das Fest war ein würdiges, tolles. Lachende Gesichter - überall. Alle Geladenen waren froh, dass es der Barbara damals wieder so gut ging. Leider. Die Fotos vom Fest sind im verwirrten Waltl-Archiv verschwunden. Trotz einer intensiven Suchaktion. Aber es gibt sie.

In der Bank

war sie wohl „Überall“ - so sperrig und kompliziert die Abteilungs Bezeichnungen für die Tätigkeiten auch waren. Zahlungsverkehr, Service Center, Markt Service, Produktmanagement, Kundenmanagement, Vertriebssteuerung, Privatkunden. Barbara war überall dabei. Projekte und das „Etwas-Bewegen-Gen“ Antrieb und Fähigkeit.

Barbara war eine taffe Frau. Ihre ganz große Liebe, – die Zwillinge, Alleinerziehend haben sich bei mir Bilder eingebrannt, sie tanzend, abwechselnd mit einem der beiden Söhne bei den Hypo-Seniorenbällen, beim legendären „Palastzauber“ im HCT – adrett-liebevolle Auftritte, – noch früher die beiden jungen Zoller-Söhne malend im Hypo-Center bei einem der ersten Festival der Träume - die stolze Mama daneben.

Ihre zweite Leidenschaft

das war die Bank. Als ich vor Urzeiten dort „eingetreten“ war die Barbara schon da. (Irgendwo gelesen: Seit dem 2. Juli 1978) „Für die Studenten ist die Barbara Graz zuständig!“ Im Innrain kümmerte sie sich um die Studentenschaft.
Zusatz. Für allerlei Schabernack und Festln feiern - da war sie immer zu haben. In der Bank hat sie kräftig mitgeholfen – in der Reprise auch den Weg entscheidend mitgeebnet – für die nachfolgenden Mädchen und Frauengenerationen. Ihre weibliche Raffinesse, Charisma und Ausstrahlung, auch mit dem nötigen Durchsetzungsvermögen, gepaart mit der fachlicher Kompetenz und praktischem Wissen hat sich in einer damals noch stärkeren Männerdomäne durchgesetzt. „Eine starke Frau geht ihren Weg“. Führungskraft. Eine weibliche Führungskraft.

Mut. Elan, Eifer und das Wissen

über die wichtigen Feinheiten des Geschäftes haben sie im Unternehmen weitergebracht. Viele Spuren sind im Geldtempel heute noch sichtbar.
In letzter Zeit haben wir immer wieder, meist bei „Verabschiedungen“ Kontakt gehabt. Im beidseitig schätzend und - auch einer zarten Verbundenheit. Damals in ihrem Haus, vor der Verabschiedungsfeier haben wir über vieles gesprochen. Barbara hat ihr Herz ausgeschüttet - die Krankheit, Ängste und Sorgen, die „harte“ Zeit als Alleinerzieherin, die Erlebnisse in der Bank – positiv wie negativ - ihre Mutter, - dass sie einmal gemeinsam mit ihrer Mutter im Krankenzimmer gelegen, ihre beiden Goldschätze Gregor und Andreas, deren Fortkommen und Karriere hat sie stolz – und glücklich gemacht.

April 2016.

Unvergessen bleibt mir das hauseigene Fotoshooting. Thomas Schrott war als Fotograf engagiert, die Models waren aus dem Hause Hypo, konnten sich melden. Ich habe mich getäuscht und meine Sorge war schlicht umsonst. Mit seiner besonders feinfühligen Art hat Thomas alles aus den Amateurmodels herausgekitzelt. Der Unterschied zu Profis war in der Natürlichkeit und Unverdorbenheit zu finden. Genial. Aus allen Fotos stach besonders die strahlende Barbara hervor. Lebensfreude – aber auch schon skizziert von den erlebten Lebensjahren, Energie und positive Energie verbreitend, – Barbara war der „Star“ des Shootings.
Logisch. Man konnte mit Barbara auch ordentlich diskutieren und niveauvoll streiten. Argumente verteidigend, Wissen und Erfahrung kombinierend ergaben manch hitzige Debatte. Aber - immer wieder Respekt und Anerkennung für die jeweilige Seite. Sicher ist - Barbara hat in ihrem Leben viel erlebt ... (– „eingesteckt und ausgeteilt“)

Künstlerisches Talent.

Beim Handwerksmarkt im Blumenpark Seidemann war die Barbara mit einem Stand vertreten. Gemeinsam mit ihrer Mutter. Selbstgemachte, wunderschöne Interasienarbeiten, Einlegearbeiten in Holz wurden dargeboten. Und Barbara war auch hier in ihrem Element.
Devotionalien. Vom coronaverseuchten “Waltl-Abschied“ im „auis“ (2020) habe ich noch 6 Original-Barbara-Einlege-Untersetzer. Ihr Geschenk und mein Andenken.

Die musikalische Playlist

der „Barbara-geht-In-die-Pension“-Feier habe ich noch am Laptop. Italienischer Flair, Italo-Hits und Lebensgefühl. Ich weiß noch, sie hat zu mir gesagt „Una Festa Sui Prati“ („Eine Party auf dem Rasen“) von Adriano Celentano, das mußt Du öfters spielen ...“. War damals Barbaras Lieblingstitel – extra gewünscht für ihre Abschlussparty. Ich höre den Titel – heute – und denke an die Barbara. Worum es in dem Song geht? Das Lied handelt von einer Feier bei Wein, Brot, guter Laune und Liebe, und dem Gegensatz dazu beim Geldverdienen, bei der „Schlacht um das Geld“ (la battaglia del denaro).

Party und Feier sind vorbei.

Mehr noch. Was bleibt? Beste Wünsche begleitend, „Liebe Barbara! – Dir. Eine gute Reise ins große Licht“ Gute Gedanken Dir – vor allem denen die da bleiben müssen, – deinen beiden „Herzbuben“, Gregor und Andreas, viel Kraft und Tapferkeit für die Zeit - jetzt, danach. Mögen die vielen Erinnerungen, die besonderen Momente und Begegnungen mit ihr für Euch, für uns, tröstlich sein. – „Barbara, wir vermissen DICH!“

Ich bin traurig. Wo die richtigen Worte fehlen, da hilft oft Ablenkung. Sinnsprüche werden herausgekramt. So wie: „Alles was da kommt, – kommt.“ – Wie treffsicher-verstörend ist da ein Spruch vom Denker Franz Schuh, den ich irgendwo aufgeschnappt, der da meint: „Alle vermehren sich, ich reduziere mich, jeden Tag werde ich weniger“

Ich beschließe zum wiederholten Male.
Stopptaste! „Una Festa Sui Prati“
läuft in Dauerschleife ...

... Una Vesta Sui Prati

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.