"Herabwürdigung und Verächtlichmachung": Oppitz' Pyrrhussieg um Patscherkofelbahn

Herlinde Keuschnigg war lange Jahre Mitglied der "Bürgerbewegung Für Innsbruck". Jetzt will sie den Kurs der Bürgermeisterin nicht mehr mittragen.
  • Herlinde Keuschnigg war lange Jahre Mitglied der "Bürgerbewegung Für Innsbruck". Jetzt will sie den Kurs der Bürgermeisterin nicht mehr mittragen.
  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

Die Abstimmung ging wunschgemäß aus. Mit großer Mehrheit segnete der Gemeinderat gestern Nacht die Kostenerhöhung bei der Patscherkofelbahn ab. Doch für die Bürgermeisterfraktion FI hat dieses Ergebnis einen bitteren Beigeschmack. Die Gelbe Gemeinderätin Herlinde Keuschnigg stimmte gegen das Projekt und verließ aus Protest die Fraktion.

Schriftliche Stellungnahme

"Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen, den Beschluss über die Mehrkosten für das Seilbahnprojekt am Patscherkofel nicht mitzutragen und gleichzeitig aus dem Für Innsbruck Gemeinderatsklub auszutreten", erklärt Keuschnigg in einer schriftlichen Begründung ihren Schritt.

Fragwürdige Praktiken bei FI

Weiters erläutert Keuschnigg , dass der fraktionsinterne Beschluss zur Kofelbahn unter merkwürdigen Umständen zustande gekommen sei. "Über die Mehrkosten des Patscherkofelprojektes in dieser enormen Höhe wurde ich als Für Innsbruck Klubmitglied erstmals bei der Klubsitzung am Montag, 13. Februar 2017 um ca. 20.30 informiert, wobei die in dieser Sitzung zugesagten schriftlichen Informationen für Dienstag Früh auch nicht übermittelt wurden. In einer Frist von eineinhalb Tagen ist eine seriöse Meinungsbildung nicht möglich. Dazu kommt, dass in keinster Weise gesichert ist, dass mit dem neuen Kostenrahmen das Auslangen gefunden wird. Aufgrund der rechtlichen Auseinandersetzungen mit dem Österreichischen Alpenverein können zum jetzigen Zeitpunkt weitere Umplanungen bzw. eine Neukonzeption des Projektes nicht ausgeschlossen werden", betont Keuschnigg.

"Herabwürdigung und Verächtlichmachung"

Weiters wirft Keuschnigg der Bürgermeisterin "Herabwürdigung und Verächtlichmachung" von Kritikern innerhalb des Klubs vor: "Neben den inhaltlichen Vorbehalten ist es vor allem auch die mangelnde Bereitschaft zu Information und Transparenz im Für Innsbruck Gemeinderatsklub, die mich zur Ablehnung des Projektes und zum Austritt aus dem Klub veranlassen. Ich vermisse seit Jahren eine partnerschaftliche Diskussionskultur, die – bei der gegebenen Notwendigkeit der Entscheidungsfindung - auch andere Meinungen ohne Herabwürdigung und Verächtlichmachung gelten lässt. Diesen Stil der Politik möchte ich nicht weiter mittragen, und ich habe mich deshalb dazu entschlossen, in der restlichen Periode als freie Gemeinderätin für die Innsbruckerinnen und Innsbrucker zu arbeiten – ein schmerzlicher, aber notwendiger Schritt!"

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

3 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.