Hochwasserrückhalt im Gebirge nützt nur lokal

Ein Fazit der Potenzialstudie der TU Wien: Der Niederschlag bei Hochwässern ist sehr uneinheitlich verteilt. Bei einem Innhochwasser würden nie alle alpinen Rückhaltebecken gleichzeitig wirken. | Foto: wikopreventk
  • Ein Fazit der Potenzialstudie der TU Wien: Der Niederschlag bei Hochwässern ist sehr uneinheitlich verteilt. Bei einem Innhochwasser würden nie alle alpinen Rückhaltebecken gleichzeitig wirken.
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TIROL. Anfang 2016 haben die Bundeswasserbauverwaltung Tirol und die Wildbach- und Lawinenverbauung / Sektion Tirol eine Studie zur alpinen Retention in Auftrag gegeben. Nun liegen die Ergebnisse vor.

Rückhaltebecken sind für den Inn vernachlässigbar

Die Studie zur alpinen Retention wurde von der TU Wien durch geführt. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass Rückhaltebecken im Alpinen Raum für den Inn vernachlässigbar sind.
Ein Grund dafür ist die uneinheitliche Verteilung von Niederschlägen in den Seitentälern. In manchen Tälern entstehen dadurch große und in anderen Tälern kleine Hochwasserdurchflüsse. Das bedeutet wiederum, dass nur ein Teil potentieller Hochwasserrückhaltebecken in den Seitentälern bei einem bestimmten Hochwasser für den Inn wirksam sein können, so Günter Blöschl, Vorstand des Instituts für Wasserbau und Ingenieurhydrologie, TU Wien. Die Rückhaltebecken im alpinen Bereich sind zwar für den Inn vernachlässigbar, zeigen aber regionale Wirkung, so Hubert Steiner, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft im Land Tirol.

Gemeinsam geht’s

Unter dem Titel „Gemeinsam geht’s“ plant das Land Tirol derzeit einen umfassenden Hochwasserschutz für das Unterinntal. Durch eine Kombination von Schutzmaßnahmen und Retentionsräumen am Inn sollen rund 4.400 Häuser und Betriebe im Unterinntal geschützt werden.

Alpine Retentionsprojekte in Tirol

Die Wildbach- und Lawinenverbauung hat in den vergangenen Jahren bereits mehrere alpine Retentionsprojekte umgesetzt: am Wörgler Bach, am Tödterbach in Osttirol oder beim Schönachbach in Gerlos. „Das sind klassische Beispiele für erfolgreiche, lokale Retention. Diesen Weg wollen wir auch in Zukunft weitergehen. Wir sind sehr froh, dass wir nun auch eine wissenschaftliche Bestätigung für die Planungen von Retentionsräumen im alpinen Gelände haben“, betont DI Siegfried Sauermoser, Leiter der Sektion Tirol der Wildbach- und Lawinenverbauung. Man müsse das Thema alpine Retention in Zukunft bei allen Maßnahmen in den Tiroler Seitentälern mitdenken.

Die Potenzialstudie wird in den kommenden Wochen abgeschlossen. Das finale Dokument soll im April 2017 vorliegen.

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