Universität Innsbruck - Wer wird Europameister?

Prof. Achim Zeileis: Frankreich und Deutschland sind auch statistisch EURO-Favoriten. | Foto: Universität Innsbruck
  • Prof. Achim Zeileis: Frankreich und Deutschland sind auch statistisch EURO-Favoriten.
  • Foto: Universität Innsbruck
  • hochgeladen von BezirksBlätter Tirol

TIROL/INNSBRUCK. Das statistische Modell mit dem Achim Zeileis von der Universität Innsbruck und Kollegen der Wirtschaftsuniversität Wien den wahrscheinlichsten Europameister berechnet, beruht auf Buchmacherquoten. Mit dem Modell wurden bereits das EURO-Finale 2008, der Welt- und Europameister Spanien 2010/2012 und 2014 drei von vier WM-Halbfinalisten richtig vorausberechnet.

Deutschland und Frankreich im Euro-Halbfinale

Das sogenannte Buchmacher-Konsens-Modell greift auf die Quoten von 19 Online-Wettanbietern (sog. Buchmacher) zurück. Mit komplexen statistischen Rechenmodellen und der Simulation von vielen unterschiedlichen Spielvarianten und Ergebnissen werden die wahrscheinlichsten Ergebnisse berechnet. Nach dem Modell ergeben sich für folgende Mannschaften die höchsten Chancen auf den Sieg:

  • Frankreich: 21,5 Prozent
  • Deutschland: 20,1 Prozent
  • Spanien: 13,7 Prozent
  • England: 9,2 Prozent
  • Belgien: 7,7 Prozent

Österreich wird von den Buchmachern als neuntstärkstes Team eingeschätzt. Das heißt, Österreich hat gute Chancen - rund 34,9 Prozent - ins Viertelfinale zu kommen. Die Chancen für einen Sieg bei der Europameisterschaft liegen bei rund 2,3 Prozent.

Spanien verliert im Finale gegen Deutschland oder Frankreich

Bei dieser Europameisterschaft könnten die Vorhersagen nicht so zuverlässig sein, da erstmals 24 statt 16 Teams teilnehmen. Aber dennoch werden alle Spielwahrscheinlichkeiten durchgespielt und durchgerechnet. „Frankreich und Deutschland gehen aus den Modellen als deutliche Sieger ihrer jeweiligen Gruppen hervor. Dadurch ergibt sich allerdings auch, dass sie mit höherer Wahrscheinlichkeit schon im Halbfinale aufeinandertreffen und nicht erst im Finale – der Sieger dieses Spiels wird nach unserem Modell dann vermutlich auf Spanien treffen“, so Achim Zeileis. Die Wahrscheinlichkeit, dass Frankreich und Deutschland im Halbfinale aufeinander treffen, ist um 7,8 Prozent höher als die Wahrscheinlichkeit, dass die einander im Finale begegnen (4,2 Prozent). Beide Mannschaften werden ungefähr gleich stark eingeschätzt - daher trifft eine der beiden Mannschaften auf Spanien. Spanien wird dieses Spiel wahrscheinlich verlieren. Die Chancen für den Sieg stehen für Frankreich bei 56,3 Prozent, und für Deutschland bei 55,8 Prozent.

Zum Modell

Buchmacher setzen im Normalfall ihre Quoten realistisch fest. Zur Berechnung dieser Quoten ziehen sie historische Daten, Turnierauslosungen und kurzfristige Ereignisse, wie Spielerausfälle heran. Diese Wettquoten geben dann Aufschluss über die Gewinnwahrscheinlichkeiten jedes Teams. Die Statistiker können daraus auch die Wahrscheinlichkeiten, welche Teams aufeinander treffen und welche gewinnen, berechnen.

Allerdings handelt es sich bei den Berechnungen um Wahrscheinlichkeiten und nicht um 100 Prozent sichere Prognosen. Bei der WM 2014 galt beispielsweise Brasilien bei den Buchmachern aber auch im statistischen Modell als Favorit, schied aber im Halbfinale gegen Deutschland aus. Spanien sah man als sicheren Kandidaten für das Halbfinale.

„Es liegt in der Natur von Prognosen, dass sie auch danebenliegen können – sonst wären Fußball-Turniere auch sehr langweilig. Wir liefern Wahrscheinlichkeiten, keine Gewissheiten.“, so Achim Zeileis.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.