Luchstötungen: 10.000 Euro Ergreiferprämie ausgesetzt

Fast alle männlichen Luchse rund um den Nationalpark Kalkalpen sind verschwunden. | Foto: Rita Schlamberger
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MOLLN. Nationalpark Kalkalpen, WWF und Naturschutzbund Österreich drängen weiter auf rasche Aufklärung beim Luchsschwund in der Nationalpark Kalkalpen Region. Die Naturschutzorganisationen und die Landeskriminalpolizei ersuchen Zeugen, sich zu melden, um mit ihrer Aussage weitere Täter überführen zu können.

Nach dem Verschwinden fast aller männlichen Luchse um den Nationalpark Kalkalpen haben der WWF, der Nationalpark Kalkalpen und der Naturschutzbund Österreich gemeinsam eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt. Sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung eines weiteren Täters führen, können an Christian Fuxjäger vom Nationalpark Kalkalpen, Tel. 07584/3951-140, oder Chefinspektor Othmar Coser von der Landespolizeidirektion Oberösterreich, Tel. 05 913 340-3400; E-Mail: othmar.coser@polizei.gv.at, gerichtet werden.

„Obwohl eine Jägerin wegen eines Luchsabschusses auf dem Gebiet des Baufonds der Katholischen Kirche Österreich in Weyer gemäß § 181 STGB wegen des Umweltdelikts der vorsätzlichen Gefährdung des Tier- und Pflanzenbestandes verurteilt wurde, ersuchen wir weiter, uns aufschlussreiche Beobachtungen zu melden“, erklärt Nationalpark Direktor Erich Mayrhofer die Beweggründe für die Aktion.

„Umweltverbrechen sind kein Kavaliersdelikt und müssen konsequent verfolgt und geahndet werden“, betont der WWF-Experte Christian Pichler. Illegale Verfolgung durch den Menschen stellt noch immer die größte Bedrohung für streng geschützte Tierarten wie Luchs, Bär, und Seeadler dar. „Nicht fehlender Lebensraum, wie man vielleicht annehmen würde, sondern fehlende Akzeptanz der Menschen erschweren es diesen Wildtieren, sich wieder in ihren ehemaligen Lebensräumen zu etablieren“, stellt Obmann Josef Limberger vom Naturschutzbund Oberösterreich klar. Abschüsse torpedieren die erfolgreichen Bemühungen der Arbeitsgruppe LUKA, Luchsen ein Überleben in den Kalkalpen zu ermöglichen.

Umweltkriminalität: ein "ernstes Problem"

Nationalpark Kalkalpen, Naturschutzbund Österreich und WWF wollen mit der Aussetzung der Ergreiferprämie von 10.000 Euro unterstreichen, dass darstellt und massiv bekämpft werden muss. Nicht nur das Verschwinden der Luchse bereitet Sorgen, es wurden auch alle Bären, die im Dreiländereck der Bundesländer Steiermark, Ober- und Niederösterreichs lebten, wieder ausgerottet. Auch Steinadler und Bussarde werden hier abgeschossen gefunden.

Im Interesse eines effizienten Artenschutzes der vom Aussterben bedrohten Luchse, ersuchen der Naturschutzbund, der WWF und der Nationalpark Kalkalpen die Bevölkerung ihre zweckdienlichen Hinweise oder Beobachtungen zur Aufklärung der illegalen Abschüsse an die genannten Stellen weiter zu geben.

Zwei Katzen und drei Jungtiere nachgewiesen

"Derzeit sind zwei Luchskatzen (Skadi und Kora) sowie drei Jungtiere aus dem Jahr 2014 im Nationalpark Kalkalpen nachgewiesen", erklärt Franz Sieghartsleitner vom Nationalpark Kalkalpen. "Das Luchsmanagement Schweiz (Forschungsgruppe KORA) ist weiterhin mit dem Fang eines männlichen Luchses beschäftigt, der in den Nationalpark Kalkalpen umgesiedelt werden soll." Trotz intensiver Bemühungen gelang es bis dato nicht, ein geeignetes Tier in die Fallen zu locken. So bestätigt sich, dass der Abschuss der Tiere in den Kalkalpen ein gravierende Eingriff in den Aufbau der Luchspopulation ist. Mit den Luchstötungen, wovon einer gerichtlich nachgewiesen ist, wurde das Luchswiederansiedelungsprojekt gefährlich nahe an das Scheitern gebracht.

Fast alle männlichen Luchse rund um den Nationalpark Kalkalpen sind verschwunden. | Foto: Rita Schlamberger
Derzeit sind zwei Luchskatzen (Skadi und Kora) sowie drei Jungtiere aus dem Jahr 2014 im Nationalpark Kalkalpen nachgewiesen | Foto: Rita Schlamberger
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