Öko-Baustelle Almboden

Teilnehmerin Heidi bei der Farnernte. | Foto: Veronika Sedelmaier
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  • Teilnehmerin Heidi bei der Farnernte.
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WILDSCHÖNAU. Eine Woche abgeschieden von der Zivilisation verbringen und dazu auch noch körperliche Arbeit leisten? Sechs Freiwillige im Alter von 20 bis 72 Jahren nehmen im Auftrag des Alpenvereins diese Strapazen auf sich und befreien die Hönigkaser-Alm von unbrauchbarem Gestrüpp und Gehölz.
Vom 20. bis zum 27. September versuchen die sechs TeilnehmerInnen im Zuge des Bergwaldprojekts „Hönigkaser-Alm“ das Weidegebiet von Alpenrosen, Strauchwerk, Schad- und Altholz zu reinigen, sodass die Alm für das Vieh wieder gut nutzbar wird. Das Einsatzgebiet liegt im östlichsten Teil der Wildschönau, im sogenannten "Schönanger". Die Alm, die insgesamt 345 Hektar umfasst, besteht aus einem Niederleger auf 1.100 m Seehöhe und dem Hochleger auf 1.689 m Seehöhe. Dort sind im Sommer 75 Milchkühe, 20 Kälber und 65 Stück Jungvieh.
Bauer Georg Eder weiß: „Die Situation in der Landwirtschaft geht in Richtung Nebenerwerb. Deshalb sind wir sehr froh, dass sechs Leute im Einsatz sind, um neue Almfutterflächen zu schaffen.“
Auch Johann Gwiggner, Obmann der Bezirkslandwirtschaftskammer Kufstein, sagt: „Es ist eine große Herausforderung, dass die Almen nicht zuwachsen. Immerhin kommt 63% alles Tiroler Jungviehs auf die Almen. So ein Projekt kann man nur loben!“ Der Alpenverein gebe damit das Signal, dass es ein allgemeines Anliegen ist, die Kulturlandschaft zu erhalten. Dass die Milch, die von hier oben kommt, „auf jeden Fall besser ist“, erklärt Michael Prosser, Obmann der Almgemeinschaft.
Dieses sogenannte Bergwaldprojekt findet unter der Leitung von Karl Ehrlenbach statt, der die Freiwilligen tatkräftig unterstützt und weiß: „Das Bergwaldprojekt ist eine so gute Sache, dafür braucht man nicht mehr extra Werbung machen.“ Um auch Abwechslung zu bieten und neue Kräfte zu sammeln, ist der Mittwoch ein arbeitsfreier Tag, an dem die TeilnehmerInnen eine Schaukäserei besuchen und entspannen.

Die vom Österreichischen Alpenverein organisierten Bergwaldprojekte finden jedes Jahr in vielen österreichischen Hochgebieten statt und dienen dazu, Probleme im Bergwald und den umliegenden Bereichen zu beheben. Alle TeilnehmerInnen arbeiten auf freiwilliger Basis und erhalten dabei interessante Einblicke in verschiedenste Ökosysteme.

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